Via St.Gallen – Sargans – Chur, durch die malerische Surselva und die rätoromanisch sprechende Schweiz bis Disentis und auf den Lukmanier Pass führt uns dieser Ausflug in Richtung Süden. Die Birken winken schon mit gelben Blättern und die Lärchen-Nadeln im Valle Blenio beginnen auch schon, sich zu verfärben. Das Gras ist gelblich-rötlich, die Tannen und Föhren grün und ganz zuoberst zeigen sich schneeweisse Bergspitzen gegen den ‚knütsch‘-blauen Himmel; ein herrliches Bild! Hier oben ist einer unserer Lieblingsplätze. Auf 1900 müM liegt eine Hochebene mit frischer, klarer Luft, die schon auf der Südseite liegt und wo sich’s schön wandern lässt. Luso freut sich, über die Weiden streunen zu können und Oxi zeigt ihr Wohlsein mit wiederholten ‚Rugelis‘. Wir geniessen zwei Tage lang das warme, farbige Herbstwetter in vollen Zügen, spazieren zu den seit Ende September verlassenen Alpen über Stock und Stein und lassen uns auf der Hospitz-Veranda zu einer Erfrischung nieder. Die höher gelegene Kapelle mit den Fresken wurde 1987 – mit dem Bau des Stausees Sta.Maria – eingeweiht und bietet schöne Weitsicht über den Wasserspeicher. In der Nacht zeigt sich der Vollmond und Meteo Schweiz warnt vor einem Temperatursturz. Starke Winde kommen auf und am nächsten Morgen sind die Berge verzuckert. Schon 2 Stunden später ist der Spuk fast vorbei, die Sonne hat den Wolken und dem Schnee bereits wieder den Gar ausgemacht. Wir ziehen weiter gegen Süden, lassen uns in Locarno nieder und spazieren dort zum Mündungsgebiet des Ticino. Es herrschen Temperaturen von über 20°C und viele Touristen schlendern am Ufer des Lago Maggiore entlang und durch die Laubengänge der Altstadt zur Piazza Grande, wo kürzlich das Filmfestival stattgefunden hat. Die Strassencafés sind voll, hemdsärmlig und mit Sonnenbrillen schauen die Leute den Passanten zu und leeren ihre Glacé-Becher oder nippen am Apéro. Südliches dolce far niente dominiert. Am Gotthard stauen sich die Autos; für die Heimfahrt wählen wir die San Bernardino-Route. Auch auf der Nordseite begleitet uns die Sonne. Wie schön waren diese Tage; eine Wiederholung drängt sich förmlich auf!