Wir nutzen das schöne Herbstwetter und ziehen nochmals los. Via Oensingen, durch die Klus gelangen wir in den bernischen und jurassischen Jura. Dabei fahren wir die neu eröffneten Autobahn-Kilometer um Moutier-Delémont-Porrentruy ab, auf denen wochentags erstaunlich viel Verkehr herrscht. Unser Eindruck bewahrheitet die Aussage, wonach gute Strassenverbindungen den Verkehr anziehen. Schade finden wir, dass das Trassee vielerorts mitten durch bisher malerisch unberührte Jura-Weiden geführt wurde und nun schönste Naturlandschaften zerschneidet. Daneben fährt man durch viele und lange Tunnels. Bei Frégiecourt umrunden wir zu Fuss den Teich und schauen uns die schönen, im Grünen des steuerteuersten Kantons gebauten Häuser an. Die Wälder rundum leuchten im Sonnenschein in den schönsten Herbstfarben à la ‚Indian Summer‘. Anderntags schaffen wir es endlich, denn schon lange war er bei uns im Fokus: wir erklimmen die Höhen des Tour de Moron. Das WoMo lassen wir beim stand de tir stehen. Steil führt der Wanderweg im Wald bergan. Oxi verlangt ab und zu nach einer Energiespritze in Form eines Guteli und mein Herz pumpt wie verrückt, als ich mit hochrotem Kopf den auf 1329 müM stehenden, 30 m hohen aus Kalkstein-Beton-Stahl gebauten Aussichtsturm erreiche. Er wurde vom bekannten Architekten Mario Botta entworfen und während 4 Jahren von hunderten von Lehrlingen gebaut und (am Geburtstag meines Bruders Daniel – nur der Jahrgang stimmt nicht) – am 9.7.2004 eingeweiht. Der 1 ½-stündige Aufstieg hat sich gelohnt, der Turm ist echt speziell: zapfenziehermässig präsentiert er sich von aussen; innen führt eine bequeme Treppe zur Aussichtsplattform hoch. Von dort bietet ein herrliches 360°-Panorama schönste Weitsicht über die grünen Jura-Weiden zu den Berner Alpen, ins nahe Frankreich und sogar bis zum Schwarzwald. Schade nur, dass die ‚buvette‘ und das nahe gelegene SAC Grathaus nur am Wochenende geöffnet sind, gerne hätten wir dort unsere Mittagstärkung eingenommen. Durstig treten wir den Rückweg wieder runter ins Tal an, der viel schneller geht, aber in die Knie fährt: Jugend und Fitness lassen grüssen. Um unsere Rundfahrt perfekt zu gestalten wählen wir für die Heimfahrt den durch Schluchten führenden Weg zwischen Delsberg-Laufen, Richtung Basel und dann dem Rhein entlang.