Nach einem schönen Morgenspaziergang mit Sonne und wenig Wind der Küste entlang, fahren wir definitiv südwärts. Die Landschaft und die Häuser sind anders, man merkt gut, dass wir in einem anderen Land sind, weg von der Insel. Es geht vorbei an viel Landwirtschaft, grossen Mastställen und Feldern mit reifem Weizen, der gerade geschnitten wird. Der Mais steht noch gross und grün. Vor uns die Zug-Brücke über den Oddesund, die sich eben wieder senkt, nachdem das Segelschiff passiert hat. Das schauen wir uns nochmals an, dazu stoppen wir am Remmer Strand für den sonnigen Mittagsrundgang, finden schöne Muscheln und Steine und erstaunlicherweise wiederholt sich das «Verkehr stopp-Brücke auf – Brücke zu-Verkehr go» noch einige Male, jedes Mal für Segelboote. Wir befinden uns hier vor der Stadt Struer, die als ‘Stadt des Wohlklangs’ bekannt ist, denn hier wurde 1925 die Firma Bang & Olufsen gegründet. Bald schon lockt die Autobahn, die uns schnell vorwärts bringt, so dass wir am Abend in Kliplev, nur ein paar Kilometer vor der deutschen Grenze den Gasfuss anheben und am Rande eines Wäldchens und vor einem Teich mit Einverständnis des Bauers über Nacht stehen. Es ist hier unten schon ein paar Grad wärmer, so zeigt das Thermometer abends um 18 Uhr – nachdem wir den Sommer ’nice and cool‘ verbracht haben – immerhin noch 22°C an….und von daheim droht man uns mit wieder 30°C! Vom 16.5., als wir in Skandinavien ankamen (Trelleborg) bis heute 22.8.17 kurz vor Deutschland (Flensburg), haben wir etwas über 15’000 km unfallfrei zurückgelegt (Karte mit Fahrstrecke siehe Fotos) und sind alle vier frisch und munter. Gleichzeitig liegt aber Wehmut in der Luft, denn in diesen nördlichen Ländern haben wir uns richtiggehend wohl gefühlt. Wir haben ja abgesehen von wenigen Ausnahmen immer ‘wild campiert’ und mussten nie irgendwelche Bedenken haben hinsichtlich Sicherheit. Überrascht waren wir vom durchwegs freundlichen Empfang unserer Hunde und vom guten und umfangreichen Angebot an Esswaren und dass wir so viele vegane Lebensmittel (vor allem in Finnland) gefunden haben. In Finnland war auch die Internet-‘Versorgung’ zur vollen Zufriedenheit mit pre-paid Karten gegeben (1 Woche unbeschränkt für € 5.90!), in Norwegen hingegen gab’s für Ausländer kein pre-paid. Auch zum Tanken und Wasser füllen war immer eine Möglichkeit gegeben. Dafür war in Norwegen und Schweden das Tanken mit LPG-Gas immer mal wieder möglich, nicht aber in Finnland, so dass für Wintercamping dort auf einheimisches Flaschen-Gas umgestellt werden müsste. Wettermässig haben wir – wie dem geneigten Leser bekannt sein dürfte – so ziemlich alles gehabt: Schnee-Graupel-Regen-Wolken-Sonne und vor allem über eine lange Zeit die Mitternachtssonne, die alles zum Tag gemacht hat. Was einfach von der Jahreszeit her nicht drin lag, ist das Nordlicht, welches wir aber anlässlich unserer ersten Nordlandtour, z.B. auf den Lofoten, gesehen haben. Alles in allem können wir also Skandinavien für Wohnmobilisten wärmstens empfehlen und hoffen sehr, bald wieder einen Abstecher dorthin machen zu können.