Heute scheint die Sonne. Wir queren die Stadt Bergen und fahren weiter auf der E39. Nach 40 km folgt eine Fährfahrt von 40 Minuten. Dabei sinniere ich darüber, wie aus meiner Sicht der typische Norweger charakterisiert werden könnte: der Norweger ist gehorsam, trägt er doch leuchtende Arbeitskleidung, Helm und Kopfhörer, sei es für’s Rasen mähen, Velo fahren oder bei der Strassenarbeit, er hält sich an die Geschwindigkeitsregeln (auch beim Überholen, wenn’s noch so lange dauert), der Norweger ist geduldig (kein Gehupe auf der Strasse) und als Mensch hübsch ist weder Männlein noch Fraulein. Nils hat gestern in Bergen eine junge Frau angesprochen und ihr gesagt, sie sei die erste schöne Frau, die er in Norwegen treffe, woraufhin diese laut loslachte und zu erkennen gab, dass sie Argentinierin sei und hier bis Oktober jobbe! Anfangs Nachmittag folgt die zweite und wahrscheinlich letzte inländische Fähre kurz vor Stavanger. Daneben haben wir heute drei lange und um 300 m unter Wasserspiegel (!) führende Tunnels durchgestanden und ein paar Brücken überquert. Danach schlagen wir uns nochmals ‘in die Büsche’ und folgen der >44< und ihrer Nordsee Küstenlinie. Es ist Freitag Nachmittag und – wie bei uns – sind schon etliche auf dem Heimweg resp. auf dem Weg ins Wochenende. Wir kommen doch tatsächlich in einen Stau und für ein paar Kilometer ins Kolonnenfahren. Hier in den südlichen Städten und Agglomerationen fällt zudem auf, dass viele Elektrofahrzeuge vom Typ Tesla, BMW, VW & Co. unterwegs sind. Die Landwirtschaft mit Schafen und Kühen ist hier tonangebend und ihre Felder reichen bis zum Strand, so sind Strandzufahrten Mangelware. Bei einer mitten in Schären-Felsen hineingebauten alten militärischen Verteidigungs-Bunkeranlage direkt an der Küste stellen wir am Abend das Fahrzeug ab und erkunden die Fels-Einbauten sowie den daran anschliessenden Hafen zu Fuss. [/av_textblock] [/av_one_third]