An den Kulturerbe-Pfad in Monacia d’Aullène haben wir beste Erinnerungen (siehe Sentier Patrimoine de Monacia d’Aullène – Tuulikki on Tour (tuulikki-on-tour.ch) ), weshalb wir ihn dieses Jahr nochmals begehen. Er ist wirklich empfehlenswert und sehr abwechslungsreich. Auf dem ganzen Weg wird man mindestens auf einer Seite von einer typisch korsischen Natursteinmauer geführt, mal einem plätschernden Bach entlang, über eine Brücke, auf eine Anhöhe wo es ein typisches Oriu zu bestaunen gibt, dann durch die Macchia wieder runter und zu einer alten Ölmühle. Trotz schönstem Sonnenschein und warmen Temperaturen von um die 16°C im Schatten begegnet uns nur gerade eine einheimische Joggerin, sonst haben wir den gesamten ‘sentier du Patrimoine’ für uns alleine.

Da diese Destination auf etwa halbem Weg zu einer anderen liegt, hängen wir das zweite Ziel gleichentags noch an. Die Fahrt vorbei an malerischen Felsformationen führt uns über Sartène, eine Stadt, die wie ein Vogelnest am Berg ‘klebt’. Sie wird als korsischste aller korsischen Städte bezeichnet, gegründet von den Genuesen – dieselben die auch die vielen Türme an strategisch wichtigen Orten erstellt haben -. Es ist die einzige von ihnen gebaute Stadt, die nicht am Meer liegt.

Propriano wurde uns von vielen empfohlen und auch die Reiseführer schwärmen von dieser Stadt an der südlichen Westküste, die in der Saison aufgrund ihrer guten Lage zu einem quirligen Touristenort mutiert. Uns hat der stark verbaute Ort nicht so gefallen, so dass wir weiter östlich an den langen Strand «plage aux vaches» (Strand der Kühe) gefahren sind. Dieser hat sich durch den Schwemmsand der drei in den Golf von Valinco mündenden Flüsse gebildet. Und diesen breiten Strandabschnitt haben wir für uns alleine; absolut treffend zum Namen zeigt sich dahinter eine grasende Kuhherde mit Stier und Jungtieren, die uns neugierig beäugen. Nach einer sternenklaren Nacht, die wir warm und kuschelig im MAN verbracht haben, zeigt sich am Morgen über der Bucht Nebel; das Wasser ist wohl wärmer als die Luft!

Auf der Rückfahrt kommen wir an einem Granit-Raubtier, dem «Löwen von Roccapina» vorbei, der den nahen Genueserturm ‘bewacht’. Danach wählen wir noch die Abzweigung zur Baie de Figari. Diese Bucht ist besonders schön, gut erhalten und bietet viel Abwechslung. Eine kilometerlange Küstenlinie mit kleinen, idyllischen Stränden, zu denen man auch über einen gut angelegten Weg durch die Macchia gelangen kann. Hier wird im Sommer auch Kite- und Windsurfen geübt. Der Blick geht zu den weissen Booten auf dem blau-transparenten Wasser und rüber zur anderen Seite der Bucht wo einige Villen auszumachen sind. Es weht ein laues Lüftchen und die Sonne steht hoch am Himmel. Wie verführerisch hier einfach Pause zu machen!