Donnerstag, 15.3.19
Erst im Laufe des späteren Abends hat der Wind etwas nachgelassen und in der Nacht war teilweise klare Sicht bis Catania. Heute scheint wieder die Sonne, es ist merklich wärmer und man kann fast zusehen, wie das Eis auf der Strasse und der Schnee auf dem schwarzen Lava-Untergrund schmilzt. Während Nils bei den Hunden bleibt, mache ich mich dick verpackt um 9 Uhr auf den Weg zum Funivia dell’Etna, das mich an den Feuerberg hochbringen soll. Offenbar windet es auf 2500-3000 m aber noch kräftig, so dass es anfänglich heisst, die Seilbahn bleibe still, man fahre mit den Unimogs hoch. Weil das Wetter so schnell ändert, ist eine halbe Stunde später aber der Plan wieder gewechselt und die Bahn übernimmt die ersten Passagiere, eine Gruppe französisch sprechender Jugendlichen. Kaum sind die weg wird wieder geändert und wir übrigen werden mit dem 4×4 hochgefahren. Eine Mäander-Fahrt über die steile Lava-Piste und um grosse Lava-Hügel herum. Etwa 30 Minuten lang können wir mal den Abhang hinunter auf den Parkplatz, einige kleinere Lava-Kegel resp. weiter unten auf Catania sehen, mal den schwarz-weissen Berg hinauf zum Krater bestaunen. Leider gibt es heute aufgrund der starken Winde keine weitere Fahrgelegenheit mit den Jeeps zum Torre Filosofico auf 3000 m – zu Fuss realisiert man dann schnell, wie steil, teilweise noch vereist und wie extrem windig es weiter oben ist, ein kleines Spanntuch und ich hätte runter’segeln’ können. Der ‘Mongibello’-Zentralkraterrand ist heute für mich unerreichbar, aber immerhin hat er sich nicht im Nebel oder hinter Rauch und Dampf versteckt. Trotzdem raucht und dampft es allenthalben, verursacht durch die wärmende Sonne und den Wind. Runter geht es dann mit der Seilbahn auf direktem Weg. Der Mittagsspaziergang führt uns dann nochmals zum erloschenen Monti Silvestri, den wir umrunden und in die Untiefe blicken. Luso und Oxi sehen oder riechen etwas, wir nicht aber es soll hier oben ja Füchse und Hasen geben. Die kleine Pipa schaut sich von den Grossen ab wie’s geht und trottet fröhlich mit. Anfangs Nachmittag sieht es dann plötzlich wieder bedrohlich nach Unwetter aus, doch eine halbe Stunde später scheint wieder die Sonne vom blauen Himmel und das Thermometer klettert in die 10er Reihe. Wir entschliessen uns, noch einen Abend und eine Nacht hier oben anzuhängen um dann morgen die Fähre in Messina aufs Festland zu nehmen. Zwei Jungs mit ihrem Mitsubishi Pajero kommen auf einen Fotoplausch vorbei und Giuseppe hilft uns dann sehr zuvorkommend mit seiner Bohrmaschine die nur geklebte (!!) und durch Vibration Wärme Kälte und Wind nun losgelöste Abdeckplatte an der Aussentreppe wieder zu fixieren. Erneut haben wir hier junge Einheimische getroffen, die unkompliziert, offen und hilfsbereit sind.
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