Mittwoch, 13.3.19
Es dauert, bis wir an diesem Abreisetag wegkommen: zuerst heisst es Rundgang Strand-Dorf, Bäcker abwarten, alle Münder stopfen, duschen, Wasser füllen, den Nachbarn auf Wiedersehen sagen und dann ist Axel in der Nacht eingefallen, dass er uns unbedingt noch eine DVD zeigen muss. So ist es schon gegen Mittag und macht keinen Sinn den Anhänger zu beladen, wegzufahren und ½-1 Std. später wieder anhalten und die Hunde ausführen, also machen wir das noch vom Areal aus. Heute scheint wieder die Sonne und Wind und Wellen haben merklich nachgelassen. Bei 22°C fahren wir dann um 12 Uhr los über Ragusa, Comiso, eine prima Strasse durch eine schöne hügelige, grüne Gegend mit vielen Farbpunkten von üppig blühenden Blumen und Bäumen nach Francofonte, Lentini. Unsere kleine Pipa, die das erste Mal im WoMo mitreist, macht ihre Sache mit Bravour, als ob sie nie was anderes gemacht hätte. Sie liegt Luso – der meist zwischen Fahrer und Beifahrer sein Plätzchen hat – in die Flanken und beide schlafen so tief und fest und zum Herzerweichen. In Lentini packen wir die günstige Gelegenheit beim Schopf, drehen eine Bisi-Runde mit unserem 3er-Pack und stöbern im Lidl noch schnell nach veganen Angeboten. Kurz darauf kommt ein kurzes Stück Autobahn bis Catania wo wir den Wegweisern ‘Etna Sud’ folgen. Er ist auch schon eine ganze Weile zu sehen, schliesslich ist der nach allen Seiten hin freistehende Berg etwa 3x höher als alles in seiner Umgebung. Der 3323 m hohe Vulkan raucht und während vor 3 Wochen die obersten Hänge noch schneeweiss waren, sieht man nunmehr nur noch Schneereste. Zwei uniformierte und motorisierte Polizisten bieten uns spontan an, uns durch das Strassengewirr der Stadt zu führen. Wir fühlen uns als ‘hohe Tiere’ in einer gepanzerten Limousine auf dem Weg zu einer stinkwichtigen Konferenz. Das ist gar nicht so abwegig, schliesslich ist unser Ziel das ‘Refugio Sapienza’ auf fast 2000 müM und am Fusse der vier Gipfelkrater des Ätna. Einige Reisecars und Autos kommen uns entgegen, aber sonst haben wir die ‘Passstrasse’, die eine herrliche Aussicht auf Catania und das Meer bietet, fast für uns alleine. Um 16:20 Uhr sind wir oben, der grosse Parkplatz ist fast leer, ein deutscher Camper steht da, später kommt ein österreichischer Pick-up mit Absetzkabine dazu. Wir erkundigen uns nach den Abfahrtszeiten der Seilbahn, die auf 2500 m fährt und lernen, dass danach die Jeeps zum Einsatz kommen, die dann bis 3000 m hoch fahren. Für’s Erste drehen wir eine Runde hier ‘unten’ über Lava-Geröll rund um den kleinen erloschenen Krater Monti Silvestri und geniessen die grandiose Fernsicht auf das unter uns liegende Land und das Ionische Meer bis nach Sonnenuntergang. Beim Kochen habe ich einen super Blick auf das Lichtermeer der 300’000 EW zählenden Stadt Catania. Der Wetterbericht für morgen ist nicht mehr eitel Sonnenschein, um die Mittagszeit sollen Wolken aufziehen und der Wind nochmals zunehmen.