Montag, 4.3.19

Sonnenschein, warme Luft und tolle Aussicht auf Küste und Meer, was will man mehr an einem Montagmorgen?! Wir haben uns entschlossen, hier einen Tag anzuhängen, die Umgebung und Aussicht zu geniessen und den tuulikki-Beitrag hochzuladen (gestern Abend ging das Internet nicht mehr). Die herrenlosen Hunde, die wir gestern versorgt haben, warten schon auf ihr Frühstück. Sie sind ganz zutraulich und freuen sich speziell, wenn man sie krault. Nur ein grosser beige-grauer lässt mich nicht an sich heran: er hat eine Fünfliber grosse, offene Wunde an der rechten Schulter und hinkt. Fürs erste lassen wir es bei der Versorgung mit Wasser und Futter. Über Mittag unternehmen wir einen Ausflug zu den Kreidefelsen an den Strand. Einem Feldweg entlang geht es steil bergab und dann links an Olivenbäumen vorbei über einen Acker und durch Wiesen zum Steinstrand. Wir fühlen uns fast wie auf Rügen, nur sind wir hier den Kreidefelsen noch viel näher, können sie berühren und an ihrem Fuss das süsse Dolce-far-niente geniessen und selbstverständlich Fotos schiessen, um den Daheimgebliebenen und Lesern unserer Seite die Schönheiten hier zu zeigen. Auf dem Heimweg ist der Rucksack schwer … es hat so viele spezielle Steine, da fällt die Auswahl schwer. Vor dem WoMo warten wieder die Hunde auf Nachschub. Das vor dem Gehen eingeweichte Futter ist nun parat, wir bringen es zum verlassenen Haus, wo wir eine Hundemutter mit ihrem Bébé gesehen haben. Die anderen Hunde begleiten uns, wir sind schon eine grosse Familie! Danach erreiche ich endlich die Veterinärin des Orts und bitte sie, hier auf dem Parkplatz vor dem Schloss vorbeizukommen, um sich den verletzten Hund anzuschauen. Sie ist auswärts und bittet mich, nach 16 Uhr nochmals anzurufen. Nach dem 2 Anruf ist sie in 10 Minuten da, der Graue lässt aber auch sie nicht auf Berührungsnähe heran. Es wird daher eine 5-Tages Therapie mit Antibiotika und Schmerzmitteln vereinbart, deren Kosten wir übernehmen. Wir sind froh, dass sie und ihr Begleiter Hand bieten, diese Verabreichungen zu übernehmen und können dem Grauen die erste Antibiotika-Tablette gleich schmackhaft machen. Indem wir seine Kumpanen mit Futter ablenken, kann er sich dem ‘Guteli’ konkurrenzlos nähern. Am Abend will der Begleiter der Ärztin nochmals mit den Schmerzmitteln vorbeikommen. Nach dem Spaziergang  – wir nehmen uns fest vor, dass das heute die vor-letzten Sonnenuntergangsfotos sind, aber es ist jedes Mal so schön! – und dem Nachtessen hält im Dunkel ein Polizeiauto und daraus steigt der uniformierte Kollege von Dottoressa Gisella mit Fleisch und Schmerzmitteln; er hat Wort gehalten. Schon bald gesellt sich die ‘Hunde-Bande’ in unsere Nähe und es gelingt, dass der richtige Hund zu seinem Medikament kommt. Nicht nur die Sizilianer, auch die Polizei sind in unserer Meinung heute wieder gestiegen.