Samstag, 2. März 2019
Nach dem Hundespaziergang und dem ersten Frühstück treffen wir Vorbereitungen zur Weiterfahrt: Wasser füllen, Strom abhängen, aussen und innen alles sicher verstauen. Ein letztes Mal kaufen wir beim ‚fliegenden‘ Bäcker ein und genehmigen uns dann gleich ein 2. Frühstück. Frisch gestärkt verabschieden wir uns dann von allen Camping-Nachbarn, anschliessend fährt Nils das WoMo raus, holt den Anhänger, belädt ihn mit dem Jimny und hängt ihn an. Währenddessen entsorge ich den Abfall und begleiche die Camping-Rechnung. Kurz vor 10 Uhr sind wir startklar, fahren der Südküste entlang westwärts und stoppen keine 20 Minuten später wieder. Kurz vor der Hafensiedlung Scoglitti lockt ein langer Sandstrand und endlose Parkplätze entlang der Uferstrasse. Es ist offenbar ein beliebter Ferienort (Juni – August) aber jetzt anfangs März menschenleer und scheint wie geschaffen für eine frühe Verschnaufpause. Sonnenschein und Temperaturen um die 18°C, begleitet von einem kräftigen Wind mit Böen bis 53 km/h (der gegen Abend nachlassen soll), bläst zwar kräftig quer zum WoMo und hohe Wellen mit weissen Gischtkronen donnern auf den Strand, aber Nils liebt dieses Wetter, also bleiben wir heute hier. Im leer stehenden, vernachlässigten einzeln stehenden Restaurant ‚la cantina a mare‘ schräg vis-à-vis entdecken wir einen jungen angeketteten Schäfer in einem Holzverschlag auf Sand. Als wir ihn ansprechen, beginnt er zu wedeln und freut sich riesig über etwas Zuspruch und Streicheleinheiten. Wir haben stark den Eindruck, dass er Durst hat, denn er hat nur eine leere Pfanne in der Ecke, die er ableckt und ein paar Pizza-Resten daneben. Wir bringen ihm Wasser und richtiges Futter; ein einheimischer Spaziergänger weiss scheinbar nicht, wer der Besitzer ist, berichtet uns aber, dass ‘man’ auf die schlechte Haltung bereits aufmerksam geworden und es auf Facebook gepostet habe. Später kommt ein weiterer junger Mann vorbei, der zum Hund hinunterläuft. Ich spreche ihn an und erfahre von Andrea, dass er in einer Umweltorganisation aktiv ist, den Strand vor 2 Wochen gereinigt hat und dabei auf die unakzeptable Haltung dieses Hundes aufmerksam geworden ist, dass offenbar noch ein weiterer Hund eingesperrt sein muss (man hört ihn bellen) und dass er das auch bereits weitergemeldet hat. Er macht ein Video in dem gezeigt wird, wie die junge Schäferhündin hausen muss und Aufnahmen wo ich als Touristin die schreckliche Hundehaltung und den unsäglichen Müll anspreche. Dieses will er den lokalen Zeitungen weiterleiten. Zufällig fährt die Polizei vorbei und Andrea fordert sie auf, etwas zu unternehmen und ich offeriere, den Hund dem Besitzer abzukaufen, wir stossen aber nur auf Ausflüchte. Facebook-Eintrag siehe: https://www.facebook.com/search/top/?q=https%3A%2F%2Fm.facebook.com%2Fstory.php%3Fstory_fbid%3D2161825434129688%26id%3D1468921723420066&epa=SEARCH_BOX
Am Abend wollen wir der Küste entlang zum Hafen spazieren; jetzt sehen wir von weitem, dass die Wellen an die Quaimauer schlagen und hohe Gischt spritzt, bis dann soll sich der Wind jedoch etwas legen. Leider gibt es keinen Durchgang, ohne dass man auf der Strasse läuft und bei diesen rasanten Tempi, die die Einheimischen anschlagen wagen wir es nicht. Dafür gibt es einmal mehr einen orange-güldenen Sonnenuntergang.

































