Am letzten Tag vor dem meteorologischen Sommerbeginn starten wir früh, denn es ist schwül-warmes Wetter angesagt und am späteren Nachmittag drohen wiederum starke Gewitter. Schon am Vorabend sind in der Region Aargau-Zürich durch Hagel und Starkregen sowie Sturmböen ganze Landstriche verwüstet und Keller und Tiefgaragen überschwemmt worden. Wir haben als Ziel für einmal die Ostschweiz ausgewählt. Am äussersten Zipfel des Kantons St. Gallen, am westlichen Ende der Ferienregion Heidiland liegt Weesen, wo fast mediterranes Klima bestens harmoniert mit dem südländischen Erscheinungsbild und dem hochspritzenden Jet-d’eau. Ab hier geht es eine steile, kurvige Strasse hinauf mit herrlichen Ausblicken. Es erinnert uns an einen norwegischen Fjord; von oben zeigt sich der Walensee als ein blau-grün schimmerndes, 15 km langes und 2 km breites Band zwischen hohen Bergen gelegen. Am anderen Ufer erkennen wir die Strassenführung der Autobahn, darüber die Felswände des Mürtschenstock. Wir fahren vorbei an Amden-Dorf, dessen Motto heisst „Ankommen. Durchatmen. Frohsein.“ und stellen unseren PW erst auf 1250 müM in Arvenbüel ab, von wo viele Wanderwege uns vor die Qual der Wahl stellen. Vorbei an mehrheitlich ferienhalber genutzten Chalets und Wohnungen, wo z.Zt. die Fensterläden geschlossen sind, erreichen wir schon bald in allen Farben blühende Alpwiesen mit unzähligen Orchideen (Knabenkraut), Butterblumen, Goldköpfchen, Enzianen und vielen mehr. Wir sind alleine unterwegs, auf dem Hinweg begegnen uns nur die ersten zur Alp gelassenen Kühe aber keine anderen Wanderer. Durch kleine Wäldchen die zumeist aus Tannen bestehen, deren hellgrüne Schösslinge wie Fingernägel anmuten, geht‘s 150 Höhenmeter hoch bis zur Alp Altschen, wo das Restaurant aber geschlossen ist. Die Sonne steht mittlerweile hoch am Himmel und es ist eigentlich fast zu heiss zum Wandern, und erst noch bergan. Die Hunde hecheln auch und sehnen sich nach einem kühlen Rastplatz. Daher wählen wir den Weg runter ins Tobel wo von Ferne ein kühlendes Plätschern zu hören ist. Voller Freude streben Oxi und Luso auf das über flache Felsen rinnende Nass zu. Luso lässt sich sogar darin nieder und umspülen! Über Stock und Stein teilweise im Baumschatten geht’s dann, vorbei an einem kleinen Wasserfall, wieder nach Arvenbüel zurück. Hier ist momentan wochentags einzig das Hotel Arvenbüel geöffnet und lockt mit grosser Terrasse. Während wir dort unseren Durst stillen, überzieht sich der Himmel relativ schnell und kündigt an, dass der Wetterbericht wohl richtig liegt und sich ein weiteres Gewitter zusammenbraut. Das erste vierblättrige Kleeblatt dieses Jahr nehmen wir als gutes Omen und füllen einen Lottoschein aus…..good luck!