In der Nacht regnet es stark und auch beim Aufstehen ziehen noch dünne Bindfäden vom Himmel zur Erde. Entlang Flüssen und Seen folgen wir der E6 durch mehrheitlich grüne, land- und/oder forstwirtschaftlich genutzte Gegenden und über bewaldete Hochebenen. Wir verabschieden Nord Norge, fahren unter dem triumphähnlichen Tor durch und befinden uns nun in der Provinz Nord-Trondelag. Über eine längere Strecke begleitet uns der Fluss Namsen, der in Namsskogan eine malerische Stromschnelle überwindet. Genau hier befindet sich ein Picknickplatz mit liebevoll eingerichteten Grillstellen inkl. Holzvorrat und einem Spazierweg dem Fluss entlang, an dem wir natürlich nicht vorbeikönnen. Also packen wir die Hunde und schauen uns das Ganze aus der Nähe an; das freut auch Petrus, lässt er uns doch genau zu dieser Zeit die heute ersten Sonnenstrahlen zukommen. Diese halten sich dann und im Verlauf des Nachmittags steigt das Thermometer auf 28°C. Vor der Weiterfahrt – auf der wir den 12’000ten Kilometer unserer Nordland-Tour fahren – laden wir noch die gestrigen Fotos hoch – hier ist die Verbindung eindeutig schneller und viel besser. Am Nachmittag erreichen wir den See Snasvatnet, wo wir links zum namensgebenden Ort Snasa abzweigen. Unser Ziel ist der ‘Natursti Bersasen’, ein dem Vernehmen nach gut markierter Orchideen-Wanderweg, an dem auch die Königin der europäischen Orchideen, der Frauenschuh gedeihen soll. Die meisten Orchideen sind jetzt, bald Mitte August, ,wohl schon verblüht, ein paar haben wir – soweit wir sie erkennen – aber schon noch zu Gesicht bekommen. Wild wachsende Himbeeren, Johannisbeeren, die Blaubeeren und die nur hier im Norden wachsenden Vitamin C ‘Bomber’ Moltebeeren sowie viele Pilze haben wir heute ebenfalls gesehen; die Natur scheint alles auf das grosse Finale hin anbieten zu wollen. Entsprechend sieht man auch Menschen in gebückter Haltung an den Waldrändern, die am Pilze und Früchte sammeln sind. Weil’s mittlerweile schon wieder auf den ‘Feierabend’ zugeht und Oxi und Luso heute nicht so viel zum Schlafen gekommen sind und daher müde scheinen, lassen wir uns bei einem Konferenz-Hotel auf dem daneben gelegenen Campinggelände nieder. Das bietet den schönen Nebeneffekt, dass die Hotel-Bar uns auf einem Aussen-Sofa in der Abendsonne einen Apéro serviert.