Es ist Montagmorgen und wir müssen nicht zur Arbeit; immer wieder ein gutes Gefühl! Wasser ist gefüllt, der Red Max wieder aufgeladen und angehängt, der Abfall entsorgt, dem schmucken Camping tschüss gesagt und dann stehen wir als Bittsteller vor dem nahebei entdeckten Autoschrotthändler. Nils könnte hier stundenlang rumstöbern, er begnügt sich heute damit, einige norwegische Autonummern (alte, neue und Gewerbe) abzuschrauben, natürlich mit dem ‘geschlossenen Auge des Händlers’, denn eigentlich müssten die Norweger die Auto-Nr. dem Staat retournieren, bevor ihr Auto verschrottet wird. Der erste Abschnitt unserer Weiterreise ist eine schöne ca. 55 km lange Küstenfahrt entlang tief ins Land hineingezogener Fjorde, immer wieder unterbrochen von langen Tunneln: der 7,6 km lange führte sogar unter einem Gletscher durch. Kurz nach Mittag sind wir beim Fähranleger in Foroy und können nach wenig Wartezeit, zusammen mit vielen anderen Wohnmobilen aus D, F, A, S und N, auf’s Schiff. Entgegen der dringenden Empfehlung von Chris de Burgh «Don’t pay the ferryman before he reaches the other side», mussten wir die Passage vorher bezahlen, und das nicht zu wenig: für 10 Minuten kostete unser WoMo mit Anhänger und 2 Personen stolze NOK 591 inkl. 10% MWSt (also etwa CHF 70.-!). Dann kommt bei bewölktem Himmel und nur mehr etwa 15°C wieder eine unglaublich schöne WoMo-Fahrt von ca. 30 km mit Ausblick auf hohe, teils noch mit Schnee/Eis bedeckter Berge und auf’s Meer und die vorgelagerten Inseln. Anschliessend geht’s auf die nächste Fähre von Jektvika nach Kilboghamn. Diese kostet uns umgerechnet CHF 110.- aber dafür wurde uns was geboten. Während fast einer Stunde konnten wir Hurtigruten-Feeling geniessen, denn die Fahrt führt zwischen den Schäreninseln und dem Festland der norwegischen Landschaftsroute ‘Helgeland’ durch. Die hohen Berge rundum, die spitzenmässig gelegenen Häuser an den Fjord-Stränden und das ruhige Wasser, einfach grandios. Dazu kommt, dass wir nun zum Xten Mal den arctic circle überqueren, hier aber das erste Mal auf Wasser: Vom Schiff aus kann man das Polarkreis-Monument auf einer Insel erkennen. Südlich des Polarkreises schauen wir uns dann nach einem Stellplatz um, denn nach der Warterei und Rein auf die Fähre, Raus aus der Fähre und dem langsamen Vorwärtskommen auf der engen, vielfach nur weniger als 1 Spur breiten Strasse ist es schon wieder ‘Feierabend’ (17 Uhr) geworden. Beim Gronsvik Kystfort werden wir fündig: etwas abseits der Strasse mit Blick ins Grüne und Spazierwegen für uns und unsere Vierbeiner (was hier entlang der Küste nicht immer zu finden ist). Wir bleiben neben einem Deutschen Küstenfort aus dem 2. Weltkrieg, das restauriert ist/wird und auf einer Landzunge in Schärenfelsen hineingebaut wurde. Vom Aussichtspunkt kann man ganz Luroy überblicken: Inseln Meer und Festlandgebiet.. Die nur etwa 60 km weiter draussen im Meer gelegene Insel Lovund ist bekannt für ihre Papageitaucher-Kolonie. Wir haben bisher leider keinen dieser Vögel mit den charakteristischen orangen, im Profil dreieckigen Schnäbeln und den ebenso orange-roten Füssen gesehen, aber was nicht ist kann noch werden, denn haben wir doch heute ein vierblättriges glückbringendes Kleeblatt gefunden!