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Auch der 6.6.17 wird in unsere Annalen eingehen, erstens die unglaubliche Mitternachtssonne, zweitens der knütsch-blaue Himmel mit Sonne pur beim morgendlichen Hundespaziergang auf und um den Nordkap-Felsen und drittens das Frühstück! Wir haben das Angebot ergriffen und uns heute im Restaurant der Nordkap-Halle gestärkt. Hier war nicht das eigentliche Z’Morge der Höhepunkt, sondern der Sitzplatz mit der etwa 150° Panorama-Aussicht auf den Eisen-Globus, das Fels-Plateau, das dunkelblaue Meer und den azurblauen Himmel mit ein paar wenigen dekorativen Wölkchen: grandios und echt ein Erlebnis so im geheizten Raum knuspriges Brot und schwarzen Kaffee zu geniessen, während draussen der Wind über die Ecken pfeifft! Anschliessend fahren wir von ganz oben wieder etwas runter, und zwar 160 km die gleiche Strecke entlang des Porsangenfjords wie gestern, nur haben wir die Aussichten jetzt von der anderen Seite. Und wiederum präsentieren sich uns, z.T. mitten auf der Strasse, Rentiere mit und ohne Geweih sowie etliche süsse kleine Rentierjunge, die dann ca. 12-15 Jahre alt werden. Übrigens, beim Ren tragen beide Geschlechter ein Geweih, das jedes Jahr neu gebildet wird. Männliche Tiere werfen ihr Geweih im Herbst ab, Weibchen erst im Frühjahr. Sie ernähren sich von Gras, Flechten, Moos und Pilzen, ihr Fell ist im Winter weisslich und färbt sich im Frühjahr bräunlich. Gestern sind uns auf der Fahrt zum Nordkap viele Franzosen-Wohnmobile entgegengekommen, heute sind die Deutschen Freizeitfahrer in der Mehrzahl. Aber bisher haben wir auch schon einige Schweizer Automobile gesehen, so aus ZH, GR, BL, VS, BE, AG, SG und VD. In Lakselv, wo wir Diesel und Wasser tanken um auf der Weiterreise autonom zu bleiben, trennen sich die Wege. Laut Reiseführer sollen in der Gemeinde 4500 Personen auf 4900 km2 leben, wovon 2500 in Lakselv,selbst die anderen 2000 hätten also bei gleichmässiger Verteilung eine Grundstücksgrösse von 2’450’000 m2 zur Verfügung; nicht schlecht, wenn man an die engen Verhältnisse in der Schweiz denkt. Die E6 führt südlich weiter nach Finnland; wir aber folgen der ‘98’ die uns ennet des Fjords wieder nordwärts resp. ostwärts bringt. Innert nur ein paar Kilometern hat sich die Umgebung enorm verändert: es gibt wieder Nadelbäume, die Birken sind grösser und die Felsen nicht mehr so kantig sondern abgeschliffen. Am Rande des Roddenes Naturreservat stellen wir den Motor ab und folgen dem 2,8 km langen Wanderweg durch ein Birkenwäldchen, über Schneereste und sumpfige Stellen zu einem Geröllfeld, dann über abgerundete Felsen an die Küste und wieder zum Parkplatz zurück. Ein interessanter, ab und zu mit Erklärungen unterstützter Rundgang durch die nacheiszeitlichen Geschehnisse bezüglich Felsen. Im Wäldchen schnuppern unsere beiden Weltmeisternasen in eine bestimmte Richtung und wir finden prompt frische Elchkotspuren. Übrigens wird erzählt, dass Skandinavier den Touristen getrockneten Elchkot als Souvenir verkauft haben sollen, bis die Regierung das unterband mit der Begründung, durch die Entnahme würde der Wald nicht mehr genügend gedüngt.