Es ist viel zu warm für die Jahreszeit, am 2.11.25 schwankt das Thermometer zwischen 10°C tags und 8°C nachts.

Immer wieder versuchen wir neue, abwechslungsreiche Spazierrunden zu finden, was hier gar nicht so einfach ist, denn die meisten Wege führen früher oder später zu einem Gebäude. Wiesenwege und Waldstrassen für die Bewirtschaftung gibt es praktisch nicht. Gute Ausgangsorte sind oftmals Fussballplätze, Velowege, Badeplätze und in grösseren Orten oftmals weitverzweigte Stadtpärke.

Die Tollwut-Impfung bei Luna muss aktualisiert werden. Diese Fahrt nehmen wir zum Anlass einer weiteren kleinen Tour in den Grossraum Vimmerby (Pippi Langstrumpf). Dabei passieren wir ein hübsches Tal mit schönen alten Gebäuden, die um eine alte Mühle am Wasser inkl. kleinem Wasserfall gruppiert sind und erkunden eine weitere Ski-Anlage, die aber öde vor sich hin wartet. Zwar hätte es hier auch Wanderwege, Bikerouten und Grillanlage, aber ausser draussen vor sich hin rostenden Kunstschnee-Kanonen treffen wir niemanden. Allerdings düsen am Abend Militärjets über unsere Köpfe hinweg….wegen den ‘Schnee-Kanonen’??

Am Samstag 8.11.25 ist wie angekündigt ein sonniger, recht warmer aber kurzer Tag, denn die Sonne geht erstum 7:45 auf und bereits um 15:40 wieder unter. So gehen wir auf Erkundigungstour zu den 7 Windrädern, die wir am Abend jeweils in der Ferne rot blinken sehen. Fündig werden wir nach 10 Min. kurviger Fahrt auf einer kleinen waldigen Anhöhe. Eine breite gekieste Zufahrtsschneise führt zu 7 riesigen gerodeten Flächen, auf denen diese 2013 in Betrieb genommenen Windräder von 105 m Nabenhöhe stehen, die jährlich bis zu 37 GWh Strom produzieren sollen – unserem Empfinden nach stehen sie aber meist still.

Anfangs zweiter November-Woche steht Göteborg auf dem Programm. Dort wollen wir Luna’s Orthese von einem schwedischen Spezialisten kontrollieren lassen. Es ist regnerisch und unterwegs fällt er recht heftig, aber als wir beim ‘Delsjöomradet Grindparkering’ ankommen macht der Regen Pause. Hier folgen wir einem tollen Wanderweg entlang dem See im Wald, bevor wir zu Scandi Orthopedic AG weiterfahren. Hr. Diehl kontrolliert Luna’s Gang und Orthese, findet die Lösung (v.a. den Softshoe) interessant und zeigt uns seine 3D Orthesen. Während wir etwas warten, löst er in der Werkstatt das Problem der hervorstehenden Niete in Luna’s Orthese indem er sie abschleift und mit einem Gummipunkt überdeckt und den Softshoe repariert. Weil es weiter regnerisch und noch relativ früh am Nachmittag ist, entschliessen wir uns, gleichentags ‘heim’ zu fahren und nicht unterwegs zu übernachten.

Hin und wieder benötigt man auch in Schweden Bargeld – so wie zuletzt für die Orthesen-Reparatur. Daher  schauen wir uns am nächsten Tag nach einem Bankomaten um und können auf der Rückfahrt gleich das bestellte Vegan-Hundefress-Paket im Coop abholen – der Test hat somit bestens geklappt und weitere Bestellungen könnten getätigt werden.

Am Mittwoch kurz nach dem Mittag stellen wir fest: Kein Strom! Die Sicherungen im Haus scheinen in Ordnung. Im nahegelegenen Pumpwerk hat das Notstromaggregat zugeschaltet und rundum ist kein Licht zu sehen. Telefonische Nachfragen bei der Gemeinde führen schlussendlich zu E-ON, wo man uns nach einigem Hin und Her erklärt ‘ja, es sei ein Mann unterwegs, er werde in ca. 30 Minuten eintreffen’. Gleiches sagt man uns im Vereinslokal gegenüber, wo sich Sänger und Musiker eben zu einer Probe zusammenfinden. Nach rund 2 ¼ Stunden ist der Strom wieder da.

Bei einer grossen Waldrunde, in der Nähe eines Salzlecksteins, findet Pipa eine Hirschgeweih-Stange. Voller Stolz zeigt sie sie uns und wir tragen sie für sie heim, denn als Beschäftigung, zur Mineralstoffversorgung und Zahnpflege sind diese ja für Hunde empfohlen.

Beim Anschlagbrett haben wir gesehen, dass im nächsten Dorf jemand zum ‘Loppis’ (Floh-/Trödlermarkt) einlädt. Dieser ‘Einladung’ sind wir gefolgt und fanden in 2 grossen Scheunen eine Unmenge von vielen kleinen Deko-Gegenständen, schwergewichtig Advents’zeugs’. Wir wurden natürlich auch fündig und haben u.a. einen Esel, zwei Pferden, ein Bild und ein Hackblock mit Beil en miniature für SEK 300 erstanden.

Rechtzeitig vor dem angekündigten Schneefall (der dann doch nicht kam) hat Andreas am 17.11.25 die bestellten 2 m3 Cheminée-Holz angeliefert. Nils hat noch am gleichen Nachmittag und dem folgenden Vormittag alles zu einer schönen Beige aufgeschichtet, so dass wir nun gerüstet sind.

Weil der Advent in grossen Schritten naht, haben wir begonnen, im und um’s Haus zu dekorieren mit selbst gebastelten Zaunhängern und Föhrenästen sowie mitgebrachten Leuchtgirlanden. Weil die CH- und S-Stecker aber nicht harmonieren, mussten wir zuerst Elektro-Zubehör einkaufen. Nun aber herrscht draussen wie drinnen in der dunklen Zeit Festtags-Stimmung!

Am Abend des Mittwoch 19.11.25 war es endlich soweit, der angesagte Schnee fiel, zwar erst fein und nicht allzuviel aber die Bäume sahen schön verzuckert aus und am anderen Morgen war es doch flächendeckend weiss. Und es schneite den ganzen Tag weiter. Wir packten die Gelegenheit beim Schopf und beluden unseren TGE für einen Kurztrip nochmals zum Autofriedhof für Fotos im Schnee. Zuerst stapften wir bei Schneefall (letztes Mal bei Regen) mit den Hunden der Piste zu den Windrädern entlang und stellten fest, dass wenn die Windräder sich drehen, diese einen nicht unerheblichen Lärmpegel verursachen – ähnlich einem Flugzeug in einiger Höhe, aber konstant. Beim Zurücklaufen sahen wir einen Fuchs im Gestrüpp verschwinden – unser erster hier oben. Während wir 3 Mädels im Auto blieben, so dies und das erledigten und ein kurzes verspätetes Mittagsschläfchen hielten, stapfte Nils nochmals den vor sich hin rostenden Autoruinen nach. Da es um 15:30 schon wieder zu dunkeln beginnt, entschlossen wir uns, die Nacht vor Ort zu verbringen. Im Schlaf nahmen wir wahr, dass offensichtlich der vorausgesagte weitere Schneefall anhielt und die Schneeräumfahrzeuge unterwegs waren. Nach einer kuschelig warmen und langen Nacht im TGE – Sonnenaufgang war erst um 8 Uhr – wurden wir mit etwa 15 cm Schnee, blauem Himmel und Sonne empfangen. Im unberührten Schnee sahen wir viele kleine Fuss-Spuren, die mutmasslich von Mäusen stammen. Herrlich, dieses Winterwunderwetter, das uns zu unzähligen Fotoaufnahmen verleitete. Nils stapfte nochmals den Fahrzeugen im Wald nach, dann – nach einem feinen Kaffee und Toast Frühstück – entschlossen wir uns zur langsamen, genussreichen Rückfahrt durch die Schneelandschaft. Wieder im Haus freuten sich die Hunde, wieder auf ihren bequemen Sesseln thronen zu können, während Nils allen Schnee auf dem Hauszugang und zur Garage weggeschipperte…das gehört halt auch dazu . Am Abend genossen Pipa und Luna die ‘alte’ Waldrunde, die in unserer Abwesenheit prompt als Loipe präpariert worden ist.

Das haben wir gut gemacht und die schöne weisse Pracht etwas genutzt, weil es die nächsten Tage bewölkt war und die Temperaturen tagsüber um den 0° Bereich pendelten, fiel der Schnee von den Bäumen und die Landschaft verlor an Winter-Feeling. Luna vergnügte sich noch auf dem zugefrorenen See und rannte Spuren in den Schnee. Aber diese wie auch die entdeckten Spuren von Elch, Reh, Eichhörnchen und Mäusen waren leider – wie auch das ganze restliche Weiss – schnell weg.

Trotz eher frühlingshaft anmutender Natur (+7/+5°C), aber weil die Tage immer kürzer werden (Sonnenaufgang 08:20 – Untergang 15:20) kommt Lust auf, das Backblech zu füllen, so gibt es mal gibt es mal Zopf, mal Vanillemuffins, mal Haselnuss-Lauch Küchlein und einen Kürbiskuchen.

Lichtpunkte sind die wenigen Tierbeobachtungen: ein Elch, eine Schar Rehe, ein 3er Gespann Elche und immer wieder Spechte, auf die wir durch ihr Klopfen aufmerksam werden.