Sommer-Tour nach Schweden
Am Sonntag, 15.6.2025 ist es endlich so weit, wir starten unser MAN-Wohnmobil Richtung Norden. Zuerst dem Bodensee entlang, denn wir wollen noch bei unserem Tierschutz-Freund Markus Barth und seiner Spedition ‚in der neuen Welt‘ vorbei.
In Deutschland fallen uns die vielen, der Landschaft nicht gerade zur Zierde gereichenden Windkraft-Anlagen und Solar-Felder auf. Unsere liebe Pipa fährt vorne mittig zwischen den Sitzen mit prima Aussicht natürlich mit. Wegen ihr gibt es unterwegs immer wieder interessante Spaziergänge, meist durch den Hinterausgang einer Raststätte ins Feld oder in den Wald.
Via Flensburg erreichen wir Dänemark und überqueren die imposante Hängebrücke Ny Lillebaeltsbro, die Jüdland über den kleinen Belt mit Fünen verbindet und wofür wir schon Mal umgerechnet CHF 100.- hinblättern. Über den Öresund folgt dann die zweite riesige Brücke, die Kopenhagen mit Malmö in Schweden verbindet. Auch hier wird abkassiert, wir zahlen rund CHF 220.- für WoMo mit Anhänger.
In den folgenden Tagen machen wir uns etwas mit Schweden vertraut. Wir können kein schwedisch aber mit englisch kommen wir problemlos zu unseren Sachen. Wir besichtigen das uns für den kommenden Winter angebotene Haus und die Umgebung. Die kleine Gemeinde liegt auf 225 müM hat nur etwa 300 Einwohner aber Kirche und Fussballplatz. Im angrenzenden Wald gibt es zudem eine nachts beleuchtete ‘Jogging-/Loipen-Runde von ca. 3 km, die eine ideale Hundespazierrunde zu sein scheint und bis zum Badeplatz am See mit Sandstrand und Liegewiese sind es nur 2 km. Wir können uns gut vorstellen, hier ein paar Monate lang unsere ‘Basis’ aufzuschlagen; immer mit der Idee, dann von hier aus Trips zu unternehmen.
Weiter geht es dann dem mit fast 1900 km2 grossen und 135 km langen Vätternsee entlang – wo jedes Jahr eine Radrundfahrt stattfindet. Bei Jonköping ersteigen wir einen steilen Skihang mit bestem Weitblick und an der Tankstelle treffen wir eine attraktive Lkw-Fahrerin aus Ungarn, mit der Nils unbedingt ein Erinnerungsfoto will. In Almby-Örebro wollen wir Halt machen bei der Bronzestatue von Ronnie Peterson, dem legendären schwedischen Automobilrennfahrer, der 1978 an den Folgen einer verunglückten Operation nach einem Unfall beim Grossen Preis von Italien verstarb. Seine Frau Barbro, die ihn und das Team organisatorisch unterstützt hatte, konnte den plötzlichen Tod Petersons nicht verarbeiten und beging 3 Monate später Suizid.
Auf der Weiterfahrt haben wir unsere erste Elch-Sichtung. Dieses mächtige Tier sucht offenbar nach einer möglichen Strassenquerung, wird aber von einem Zaun gehindert. Dann besichtigen wir den Hof Kullängsstugan, ein seit fast 300 Jahren unverändertes, denkmalgeschütztes Gebäude, das zwei grosse Räume aufweist, einer in der die Menschen gekocht, geschlafen und gearbeitet haben und in der ‘Stube’ wurden Gäste empfangen oder der Tisch für eine Feier gedeckt.
Am Sonntag, 22.6.25 hören wir im Radio, dass die USA den Iran angegriffen haben und können es fast nicht glauben! Wir schlendern an diesem Tag um den See Ingsberssjön in Nässjö mit seinen vielen Enten, Gänsen und Schwänen und sammeln deren herumliegende schönen Federn, die dann zu einem speziellen ‘Vorhang’ verarbeitet werden sollen.
Von früheren Reisen her kennen wir die Gränsö Halbinsel im schönen Smaland-Archipel mit seinen bekannten Schären (= kleine felsige Insel, entstanden in der Eiszeit). Dieses rund 70 km lange Seengebiet an der Ostseeküste lockt mit rund 5000 Inseln, in dem Tiere wie Robben und Adler beobachtet, geangelt, Boot und Kanu gefahren und getaucht wird. Hier bleiben wir eine Weile und machen uns zu Fuss auf, vorbei an zahlreichen idyllisch gelegenen, hübschen Ferienhäusern.
Dann geht es leider schon wieder heimwärts zu, mit Zwischenhalt beim rund 800 Jahre alten, von den Wasa-Königen erbauten Renaissance-Schloss Kalmar und der rund 67 m langen und 19 m breiten Ales Stenar Schiffssetzung, bestehend aus 59 Steinen mit einem Gewicht von je ca. 5 to. Hier treffen wir viele Besucher, die gleichzeitig den Weg und die Aussicht auf die Steilküste bewundern.
Nach rund 14 Tagen verschiedenster Eindrücke führt unser Rückweg wiederum über Dänemark – Deutschland zurück in die Schweiz, wo wir den Sommer bei vielen über 30° heissen Tagen geniessen und uns langsam auf den kommenden längeren Schweden-Aufenthalt vorbereiten.

































































































































































