Ein portugiesischer Handwerker und ein Fischer wie auch der Reiseführer empfehlen uns unabhängig voneinander einen Ausflug ins Vallée du Cavu, einen Parc Naturel Régional de Corse. Wir folgen natürlich diesen Empfehlungen gerne. Die letzten Meter der Zufahrt muss man sich allerdings verdienen, sie ist voller Schlaglöcher. Zu Fuss geht es da viel gemütlicher und man kann stehen bleiben und die tolle Aussicht auf ein Naturspektakel geniessen. Viele und teils riesige, rundgewaschene Felsen liegen im Fluss, der dazwischen ‘piscines’ mit grün schimmerndem Wasser bildet. Über einen Trampelpfad gelangt man dem Ufer entlang oder zwischen knorrigen Bäumen auf einem Natursträsschen weiter in Richtung der steil aufragenden über 2000 m hohen Felsen. Wir fühlen uns fast wie zurück im Tessin.

Von einem grossen leeren Parkplatz aus nehmen wir uns erst Mal die linke Talseite vor und folgen einem Natursträsschen, das uns zuerst an einem Gehege mit vielen Ziegen und einem noch sehr jungen Wachhund vorbeiführt. Da haben unsere drei Rotznasen viel zu schauen und zu riechen. Der interessierte Herdenschutzhund steckt sogar seine Pfote und Nase durch das Absperrgitter. Kurvig geht es dann stetig über das ausgewaschene Strässchen bergan bis zum schön gelegenen Restaurants ‚Les 3 Piscines‘, das sich so präsentiert als ob hier im Sommer die Post abgeht, jetzt aber verlassen und geschlossen ist. Wir wandern weiter, vor uns die herrliche Bergkulisse, rechts geht es steil runter zum Bachbett des Cavu, der sich durch blank geschliffenen Granit zwängt. Vor jeder Kurve denken wir, jetzt haben wir’s dann, sind auf dem Berg und haben eine tolle Rundumsicht. Aber immer geht es noch eine Kurve weiter, bis wir nach 1 ½ Stunden Oxi zuliebe einen Zvierihalt einlegen und danach den selben Weg zurückschuhen. Aber auch die Bergab-Seite ist reizvoll, an knorrigen Eichen, Olivenbäumen und felsigen Hängen vorbei, bietet sie wieder andere, neue Blickwinkel.

Bei einem zweiten Besuch dieses Ausflugsziels, wählen wir vom oberen Restaurant her den Weg über die Steinbrücke. Von hier oben sind die türkisfarbenen ‚Gumpen‘ zwischen den gewaltigen Felsbrocken besonders gut zu sehen. Nun geht es auf der rechten Seite oberhalb des Flusslaufs, der aktuell nicht viel Wasser führt, auf einem schmalen Natursträsschen weiter. Wir kommen an einem Steinbruch vorbei und nehmen weiter oben den Rückweg unter die Schuhe, begleitet von diversen Vogelschwingen. Dank der vielen Eichen in dieser Gegend ist der Eichelhäher, den man ja an seinen seitlichen blau-schwarz gebänderten Federn gut erkennt, ein oft gesehener und trotz seiner Grösse ein flinker Fluggast. Und zuhause tobt sich Corona aus …