Der kleine verschlafene Ort Barcaggio – der nur in der Hochsaison zu etwas Leben erwacht – überrascht mit einem malerischen Hafen und recht vielen Häusern, von denen aber nur eine Handvoll bewohnt sind. Am Ortsrand gibt es einen von Bäumen umrahmten, ebenen Parkplatz direkt am Strand, den wir für unsere Übernachtung auswählen. Ab hier gibt es einen Wanderweg dem Strand entlang und danach auf der Felsenküste zum Tour d’Agnello über das östliche Kap. Dieser ist uns aktuell aber verwehrt, da überschwemmt. Also folgen wir einem schmalen Natursträsschen etwas weiter weg vom Strand, vorbei an abgelegenen Villen und einer Pferdekoppel ohne Pferde.
Am Abend machen wir das Dörfchen ‘unsicher’ und erschrecken eine ältere Frau und ihre beiden Hunde, die alle dann aber ganz froh waren, etwas Gesellschaft zu haben, ein bisschen zu plaudern, während die Hunde einander umtänzelten. Der jüngere hat uns am nächsten Tag denn auch auf einem Teil des Küstenwegs begleitet.
Nach einer windigen Nacht wandern wir am anderen Morgen auf dem Sentier des Douaniers nach Tollare, der zweiten menschlichen Siedlung an der Nordküste. Dieser abwechslungsreiche Küstenweg bietet Landschaften von atemberaubender Schönheit. Ein Trampelpfad führt mal über zahlreiche Klippen und Felsen aus grünem Schiefer – mit dem hier auch die Hausdächer bedeckt sind – und mal durch die grüne Macchia, die sanft die Hänge ‘umarmt’. Diese Tour gefällt unseren drei Hunden so sehr, dass wir sie drei Mal machen – je hin und zurück -, zu unterschiedlichen Tageszeiten. Dabei schiessen wir natürlich wieder Fotos von dieser faszinierenden Umgebung.
Ein Stellplatz etwas oberhalb der Gemeinde Tollare, wo wir die nächste Nacht bleiben, bietet eine hübsche Aussicht auf das kleine Dorf mit dem markanten renovierten Genueserturm und der vorgelagerten Ile de Giraglia mit dem malerisch weissen Leuchtturm. Im Winter wohnen hier nur gerade 7 Personen – im Sommer sei es mit bis zu 250 Leuten unerträglich – erzählt uns die einheimische Marie-José. So geniessen wir es, die Landschaft und das Meer fast für uns alleine zu haben. Die meisten Häuser hier an der Nordspitze sind zusammengebaut und bieten so Schutz vor dem manchmal stürmischen Wind. Auch wir haben den Wind um die Ohren und den Camper blasen hören, das aber bei angenehmen +15°C.
Ein Bergpfad führt von Tollare aus weiter auf einen Aussichtspunkt. Dieser Weg aber ist für unsere Oxi dann doch zu anstrengend, so dass wir auf halbem Weg eine kurze Rast einlegen, die unvergleichliche Aussicht geniessen – Fotos machen – und dann wieder zurück steigen um noch etwas um die Häuser zu schlendern, wo uns prompt auch ein vierbeiniger Freund freudig begrüsst.
Am Weihnachtsabend haben wir kurzerhand unser Gefährt – in Ermangelung eines Tannenbaumes – mit Leuchtgirlanden festlich geschmückt und so zur kargen Festbeleuchtung im Dorf beigetragen. Daneben funkelten tausende von Sternen am klaren Dezember-Himmel. Wahrlich ein ganz spezieller Festakt!