Über die Weihnachtstage sind wir ans Cap Corse, den nördlichsten Zipfel Korsikas, gefahren. Den Sonnenaufgang haben wir beim Morgenspaziergang noch ‘daheim’ genossen. Dann sind wir bei unseren Freunden vom Feuerwehrdepot vorbeigefahren, wo man uns mit paci e saluta begrüsst hat. In Bastia an der Plage d’Arinella haben wir bei der Hin- und Rückfahrt jeweils einen Zwischenhalt eingelegt und die Hunde ausgeführt. Es kamen bei diesem Trip total 370 km zusammen, was sich aber wegen den vielen Kurven und relativ schmalen Strassen pro Weg – ohne Zwischenhalt – auf über 4 Stunden Fahrzeit ausdehnt.
Nördlich von Bastia führt nämlich eine kurvenreiche Küstenstrasse auf die 40 km lange und ca. 10 km breite Halbinsel im Département Haute-Corse, in dem der nördlichsten Punkt Korsikas liegt. Dabei kommt man an vielen Aussichtspunkten und einigen Dörfern mit nervigen Bremsschwellen (30 km/h) zur Geschwindigkeitsunterbrechung vorbei. Dann verlässt die Strasse die Küste und biegt landeinwärts Richtung Berge ab. Erst sanft an zahlreichen Weinbergen vorbei – hier wächst u.a. der bekannte Muscat du Cap Corse –, dann durch Olivenhaine, Erdbeerbäume und Eichenwälder. Auf halber Höhe erblickt man das malerische Dorf Rogliano, das wie ein Schwalbennest am steilen Hang klebt. Im Mittelalter hatte dieser aus mehreren Weilern bestehende Ort grosse Bedeutung, was diversen Burgruinen, ein ehemaliges Kloster, mehrere Kirchen und Kapellen sowie ein Friedhof mit prunkvollen Familiengruften zeigen; stumme Zeugen aus einer Zeit, in der das Cap Corse noch nicht so entvölkert war. Kurz vor dem Bergdorf Ersa zwingt eine wunderbare Aussicht über die gesamte Spitze des korsischen Nordkaps und die ihr vorgelagerte Insel zum Zwischenhalt. Auf einer kleinen schmalen Nebenstrasse mit unzähligen Kurven und Kehren fahren wir danach aus der Höhe hinab zur Küste. Der Blick wird magisch von einer Insel mit schneeweissem Leuchtturm angezogen. Die dem Cap Cose ca. 1300 m vorgelagerte Insel Giraglia liegt im südlichen Ligurische Meer und ist unbewohnt. Sie steht unter Naturschutz womit Fauna und Flora sowie Meerestiere, Reptilien und die Vogelwelt seit 2008 eine Schutzzone haben. Einige Gebäude von früher zeugen davon, dass die Insel ehemals strategisch wichtig und besetzt war: der Genueser Turm von 1585, die Kapellenruine San Pasquale, ehemalige militärische Objekte sowie der Leuchtturm aus dem Jahr 1848.
Die Fortsetzung folgt morgen ….