Monacia d’Aullène ist ein hübsches Dorf, typisch für den Süden Korsikas. Rund um die Kirche im Ortskern sind die Häuser traditionell aus Granitsteinen gebaut. Früher wanderten die Einwohner von Aullène mit ihren Tieren während der Wintermonate von den Bergen zu den Weiden im Küstengebiet. Im Sommer zogen sie wieder hinauf in die Berge, zeitlich möglichst vor dem Auftreten der Mücken.

 

Wir sind hierher gefahren, weil uns der «Sentier du Patrimoine de Monacia-d’Aullène» von verschiedenen Seiten her empfohlen wurde. Und tatsächlich treffen wir an einem wolkenlosen, warmen Wochentag einen von Naturstein-Mauern eingefassten, schönen, abwechslungsreichen und informativen Rundweg. Zuerst geht es an den Bach runter, kurz diesem entlang – ideal für unsere Vierbeiner um nochmals ‘Markierungsflüssigkeit’ aufzunehmen – und dann über eine Holzbrücke. Ab hier geht es leicht bergauf, vorbei an knorrigen Baumstämmen und Felsen mit faszinierenden Formen und Farben. Oben angekommen treffen wir auf ein malerisches Oriu. Die aus ‘tafoni’ (Grotten) gebauten Unterstände dienten je nach Epoche als Wohnung, Grab oder Kornsilo. Dieses Oriu ist in gutem Zustand und bewerkenswert einladend sowie mit schöner Aussicht ins Tal.

Fast auf dem gesamten Weg sind links und rechts die in mühsamer Handarbeit zu Begrenzungsmauern aufgeschichteten Steinbrocken zu sehen, dazwischen, manchmal ‚dreingeflochten‘ hin und wieder daraus hervorwachsend viele Bäume, die ab und zu eine Gasse bilden, so dass wir Schweizer uns fühlen wie bei Gessler und Wilhelm Tell „durch diese hohle Gasse muss er kommen„. 🙂

Etwas später erreichen wir einen weiteren Oriu, bei dem nebendran ein Fels in Form eines Elefanten steht. Hier gefällt es Oxi ausnehmend gut, sie liegt davor ab und scheint bleiben zu wollen, sei es wegen des Rüssels, dem Unterstand oder dem schon ¾ Stunden dauernden Wegstück.

Wieder am Bachlauf führt der Rundweg noch an der Ruine einer Ölmühle vorbei, wo der alte Mühlstein sehr schön zu erkennen ist. Dank der Informationstafel lernen wir, wie das Öl gewonnen wurde; das war wohl ziemlich mühsam und langwierig. Kurz danach sind wir – leider – schon am Ende des ausnehmend schönen Rundweges angekommen.

Wir sind sehr froh, den Ausflug an diesem sonnig-warmen Tag unternommen zu haben, denn die Wetterprognose für die nächste Woche sagt mehrheitlich Frühlingsregen voraus; na der trockenen Natur wird es gut tun.