Ein Spaziergang mit Blick auf das Blau des Meeres, die Kalksteinküste und die Altstadt von Bonifacio.
Man soll ja nicht alles am gleichen Tag machen, ganz besonders gilt das, wenn so tolle Bilder wie in und um Bonifacio zu verarbeiten sind. Daher haben wir fast 3 Wochen ‘ins Land gehen lassen’, bevor wir uns an einem sonnigen Vormittag nochmals auf den Weg zur Südspitze Korsikas aufmachen.
Wir fahren zuerst bis ‘centre ville’ Bonifacio und nehmen dann die Abzweigung Richtung Capu Pertusatu . Bei den ehemaligen Militärkasernen eröffnet sich ein grandioser Blick entlang der weissen Kalkstein-Küste bis Bonifacio und hinüber nach Sardinien. Die Kasernen sind heute nur noch Ruinenreste; unweit davon entfernt steht ein neuerer weisser militärischer Turm, der noch in Betrieb aber Sperrgebiet ist.
Den Idefix parkieren wir dann entlang der D260, von wo ein kurzer Weg durch das Buschwerk zum sandig-steinigen Weg der Küste entlang geht. Der Pfad führt durch üppige mediterrane Vegetation, vorbei an duftenden Wildkräutern wie Rosmarin, Lorbeer, Myrte, Ginster, Thymian und Lavendel. Es gibt einige Stellen, wo man einfach ungeschützt oberhalb des Abgrundes steht, genau dorthin zieht es einen mit der Kamera um den Hals, denn dort bieten sich vermeintlich immer wieder die besten Aussichten. Man sieht weisse Kalksteinklippen, das nur 12 km entfernte Sardinien und die 4 km vom Festland entfernte Inselgruppe Îles Lavezzi mit ihrem Gewirr von Riffen sowie kleinen und grossen Inseln. Da diese teilweise unter der Wasseroberfläche versteckt sind, bildet diese Inselgruppe für die Schifffahrt ein schwieriges Revier . Als weitere Highlights dieser Tour zeigen sich die durch Erosion zerklüfteten Kreideklippen unter den Fundamenten der Häuser der Oberstadt von Bonifacio und zwei in die See gefallene Sedimentblöcke. Diese malerischen Felsen namens «sandy grain», also Sandkorn sind auf vielen Postkarten und Panoramen von Bonifacio und Korsika abgebildet. Der Ursprung war ein grosses «Sandkorn», das sich rund 800 Jahre lang infolge Wasserinfiltration von den Klippen von Bonifacio löste. Näher zur Stadt hin beginnt das eingezäunte Naturschutzgebiet Camp Romanello, wo mehrere durch Steinmauern geschützte Aussichtpunkte grandiose Blicke auf die «bouches de Bonifacio» (Meerenge) mit ihrer aussergewöhnlich reichhaltigen Fauna freigeben – hier sollen etwa 1745 Tierarten leben -. Das imposante Schutzgebiet (réserve naturelle) umfasst 80’000 ha Meer und Land, verteilt auf fünf Gemeinden.
Wir haben einen herrlichen Tag mitten in einer März-Woche gewählt, an dem wir auf der ganzen Strecke hin und zurück nur einem joggenden Pärchen, einer Frau mit Hund, einer Familie mit Kindern, einem Ehepaar und einer Jogger-Gruppe begegnet sind. Wir hatten also das ganze herrliche Gebiet quasi für uns alleine. Bei einem abgeschlossenen Gebäude zuvorderst an der Klippe haben wir eine Pause eingelegt und uns den lauen Wind mit Blick auf die Stadt um die Nase wehen lassen. Hier haben unsere Fellnasen ein Mittagsmümpfeli gekriegt. Nils und ich haben dann auf der Rückfahrt in Porto-Vecchio den biodélice Laden ‘gestürmt’ und uns eine vegane ‘gelati’ aus den Niederlanden genehmigt, so hatten alle was Leckeres, quasi als Nachtisch zu diesem grandiosen Ausflug.






















































