Eigentlich wollten wir vom Camping California aus (anschliessend an den Strand von Pinarello) zur Plage de Villata und übers Hinterland zurücklaufen, finden aber den laut google maps vorhandenen Weg nicht resp. der war abgesperrt. Also fahren wir mit dem Auto auf die andere Seite, bei Bacca zum Camping Villata. Zwar war der Weg hier auch durch ein Tor verschlossen, doch daneben finden wir einen ausgetretenen Trampelpfad hinter den Villen in Richtung Meer. Ja wir sind richtig, ein blauer Pfeil ‚plage‘ weist uns den Weg, vorbei an knorrigen Korkeichen und halb zerfallenen und kaputtgeschlagenen alten Duschen. Wir kommen auf ein Camping-Strässchen, das zwischen dem See und den Dünen von Padulu Tortu verläuft. Auf dem grossen See mit Inselchen suchen etwa ein Dutzend Flamingos nach Schleckereien. Auf den Dünen stehen einige ‘cabines’ des Campings, die entweder direkten Blick aufs Meer oder auf den See bieten. Diese Häuschen tragen so hübsche Namen wie ‘pied dans l’eau’, ‘on s’en fait pas’ oder ‘quel plaisir’ und werden nur in der Saison, von Mai bis Oktober, vermietet. Weitere Miet-Chalets und Bungalows stehen in einem 12 Hektar grossen Park. Das ganze Gebiet ist heute dank seinem Reichtum an Flora und Fauna mit vielen geschützten Arten ein Natura-2000-klassifiziertes Gebiet. Trotz schönstem Sonnenschein sind ausser uns nur 2 Einheimische auf dem feinen weissen Sand unterwegs und ein FKK-ler sonnt sich an einer windgeschützten Stelle. Am Ende des traumhaften Strandes geht es nur mit etwas ‘Bergsteigen’ weiter, nämlich über kreuz und quer aufgeschichtete Felsen, hinein in die nächsten Bucht. Dort begrüsst uns ein ‘Wächter’ und seine kleinen Hunde. Auch hier strollen wir zum Ende der Bucht, sitzen etwas an der Sonne – Stühle und ein Liegestuhl sind vom Sommer zurückgeblieben – und kehren dann zur Plage de Villata zurück. Bei der heruntergekommenen, kaputtgehauenen Strandbar fällt uns ein Kaktus auf, der voller Kaktusfeigen ist, was wir in der freien Natur noch nie gesehen haben. Natürlich bestaunen wir dieses fruchtige Gewächs, machen Fotos und brechen eine solche Kaktusfeige ab. Uhhh, fasst ja nie eine Kaktusfeige mit der blossen Hand an! Sie haben widerborstige Stacheln mit kleinen, kaum sichtbaren Widerhaken, so dass auch mit Lupe und Pincette nie alles raus’operiert’ werden kann. Diese kleinen fiesen Dinger machen sich schnell durch ein Pieken und Jucken bemerkbar, das mir mindestens zwei Tage erhalten blieb … das Fruchtinnere, wie eine Kiwi rausgelöffelt, hat mir aber trotzdem gemundet. Nächstes Mal bin ich aber bestimmt vorsichtiger und nehme eine Maske (smile) oder ähnliches als Schutz, wenn ich eine Kaktursfeige anfasse.

Danach folgen wir dem Camping-Strässchen und finden nach 2 Stunden unseren Trampelpfad und somit den kleinen ‘Idefix’ wieder.