Auch die Bucht von Vardiola hat es uns angetan: selbst bei schönstem Sonnenschein keine Leute, ein säuselnder, angenehmer Wind, Sandstrand und das Meer zeigt sich, je nach Wetter und Tageszeit, in allen möglichen Türkis- und Blautönen. Weht kein Wind sind es an diversen Dezember-Tagen gefühlte 20°C. Wir sind jedenfalls gut beraten, über Mittag nicht ohne Sonnencrème aus dem Haus zu gehen.

Links vom Parkplatz liegt eine felsige Landzunge mit Macchia-Gebüsch, die wir zuerst erkunden. Leider versperren uns das Meer respektive undurchdringliches, stacheliges Gebüsch bald den Weg. Also gehen wir fortan rechts rum, wo in der Ferne ein Sandstrand lockt. Der Spaziergang hier ist wirklich abwechslungsreich. Zuerst geht es über ein flaches Wiesengelände, danach nah am Wellenende über einen steinigen Pfad zum ersten feinsandigen Strand. Dahinter liegt eine mittels eines Zauns abgetrennte Ferienanlage mit Spielplatz, wo jetzt aber niemand zugegen ist. Daran anschliessend kommt eine Mini-Landzunge als felsig-steinige Partie. Hier geht ein kurzer breiter Treppenaufgang ab, der vor einem – jetzt geschlossenen – Restaurant mit Gault millau Signet endet. Windet es stark, kommt man über die Landzungen fast nicht vorwärts, in der Buchtsichel drin aber ist es fast windstill. Danach folgt der nächste feine Sandstrand, wo etwas zurückversetzt neben einem sehr schönen typischen Steinhaus ein weiteres Restaurant mit Strandzugang steht. Jetzt ist auch dieses geschlossen, aber die Tafeln ‘Sandwich’, ‘panini’, Caïpi’ und ‘viva el Rum’ hängen noch. Ganz in der Nähe können wir sogar einen Delphin ausmachen, ja wirklich … er ist halt leider nur eine Hafen-Plastik aber er sieht wirklich aus, als ob er gerade einen Sprung ins Meer wagt.

Auf dem – gleichen – Rückweg über Sand, Steine und Wiese sind, etwas zurückversetzt und in den Hang gebaut, grossen Ferienhäuser auszumachen. Aber auch über die Festtage waren bei kaum einem die Fensterläden geöffnet. Korsika und auch die Südküste sind offenbar vorwiegend Sommeraufenthaltsorte. Einige dieser unbewohnten Villen gucken wir uns – von aussen und auch den Garten – beim ‘Herumstreunen’ und um unsere Neugierde zu befriedigen, etwas näher an. Was da so über Monate unbenutzt in der Landschaft steht – und weitere noch im Bau sind – ist schon erstaunlich … eine Zweitwohnungs-Initiative wäre hier auch nicht schlecht.

Vardiola bietet Meeresnähe und Abwechslung sowie morgens und abends herrlich kitschig rosarote und orange Sonnenauf- resp. -untergänge, ist also zu allen Tageszeiten einen Ausflug wert, gerade auch weil der Ort nicht im ‚main stream‘ liegt. Spaziergänger oder Strandlieger treffen wir hier nur wenige an, hingegen scheint der Strand bei Surfern und Tauchern beliebt, sind doch ab uns zu Neopren-Gekleidete zu sehen.