Ende Juni, kurz nach dem Supermond machen wir uns wieder Mal auf den Weg Richtung Süden. Bei sonnigem und schon am frühen Morgen warmem Wetter führt uns die Autobahn u.a. dem malerischen Urnersee entlang (südlicher Teil des Vierwaldstättersees), wo auch die Wanderroute  «Weg der Schweiz», die  1991 zur 700-Jahr-Feier der Schweiz angelegt wurde, durch führt. Die vor uns liegenden Berge zeigen noch weisse Schneeflecken und das von dort kaskadenartig herunterfliessende Wasser tost weiss schäumend ins Tal. Durch zwei der 3 Urkantone (Uri, Schwyz und Unterwalden) erreichen wir nach kurzer Rückstau-Phase den auf rund 1000 müM gelegenen und mit 17 km längsten Strassentunnel der Alpen, den Gotthard und gelangen so auf schnellstem Wege ins italienisch-sprachige Tessin. Am Fluss Ticino bei Biasca auf 300 müM machen wir einen längeren Zwischenstopp, um unsere braven Hunde auszuführen und uns kurz zu stärken bevor wir uns zum vereinbarten Termin aufmachen. Es dauert nicht lange, bevor wir wieder ‘on the road’ sind, um nach rund 300 km unseren anvisierten Stellplatz auf dem San Bernardino im Kanton Graubünden anzupeilen. Der blau-grünlich schimmernde Lago d’Isola, ein 1 km langer Stausee und seine waldreiche Umgebung lockt in diesem touristisch geprägte Dorf auf 1600 müM zum Entspannen und Spazieren. Hier lässt es sich definitiv leben. Es gibt Wanderwege, einen grossen Spielplatz, einen Vitaparcours und im Winter Langlauf-Loipen. Bei den meisten Ferienwohnungs-Wohnhäusern sind die Fensterläden allerdings noch geschlossen, die Sommersaison hat noch nicht richtig begonnen. Umso besser für uns, so finden wir einen schönen, leicht erhöhten und von Wald umgebenen Stellplatz in Fussdistanz zu den Wanderwegen und dem See. Hier oben ist die Temperatur angenehmer als unten im Tal. Ein grosser Granit-Steinmann begrüsst uns, hübsche Blumenarrangements in ausgehöhlten Baumstämmen schmücken den Uferbereich, grosse Baumwurzeln setzen Akzente und im ruhigen Wasser des Stausees spiegeln sich die umliegenden Berge. Unsere drei Pelztiere geniessen eine Pflotscherei im seichten Seeufer, bevor wir im Wald die ersten blühenden Alpenrosen und ein Trio von jungen Tannen bewundern, die sich auf einer umgestürzten Mutterwurzel in die Höhe recken. Zwar hört man hier unten den Verkehrslärm, aber nichtsdestotrotz lässt es sich prima entspannt geniessen.

Bei diesem Rauf und Runter hat unser WoMo 20 l auf 100 km verpufft

Nach einer ruhigen Nacht und einem ausführlichen Morgenspaziergang in frischer, würzig-guter Luft inmitten gesunder Tannen verlassen wir am nächsten Tag diese schöne, bergige Gegend durch den 7 km langen San Bernardino Strassentunnel.

Bereits 200 km, durchschnittlich 15,9 l/100 km und einer schattigen Mittagsrunde zu Fuss später sind wir schon wieder zurück an unserem Ausgangspunkt.