Herrliche Sonnenfahrt durch frühlingsgrüne Landschaften zu den Krokussen auf den Jura-Weiden, an den Genfersee zum farbenprächtigen Tulpenfest und zu den wilden Osterglocken auf der neuenburgischen Vue des Alpes.
Nach einem Besuch bei Pizza-Party Il Volo und gestärkt von der besten veganen Pizza in town folgen wir am Freitag Nachmittag der N1 in Richtung Westen. Quasi von Schloss zu Schloss (Hegi-Brunegg-Lenzburg-Wildegg etc.) führt uns die Autobahn entlang von Büschen und Bäumen, die ihr erstes zartes Frühlingsgrün zeigen. Links und rechts begleiten uns von der Sonne beschienene, saftig grüne Wiesen gesprenkelt mit gelb-leuchtenden Löwenzahnblüten und goldene Rapsfelder. Kühe, Pferde, Schafe und sogar Büffel weiden und schon am frühen Abend decken die Gemüsebauern ihre Pflanzungen wieder zu. Trotz einiger Baustellen ist der Verkehr heute flüssig und so sehen wir am Horizont schon bald die weissen Bergspitzen der Berner und Französischen Alpen. Nach fast 300 Kilometern erreichen wir kurz vor dem 1447 müM gelegenen Col du Marchairuz die Aussichtsplattform ‘Sapin à Siméon’ im Naturpark Jura Vaudois, der mit herrlichen Panoramen auf den Mont Blanc, die Alpen und den Genfer See aufwartet. Zudem sind hier Trockenmauern (ohne Mörtel errichtet aus Bruch- bzw. Natursteinen) zu bewundern, die als Teil des Immateriellen Kulturerbes der Unesco gelistet sind. Auf den Jura-Weiden, wo kürzlich noch Schnee lag, blühen tausende von weissen und violetten Krokussen und im Wald liegen noch Schneereste.
Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite, untermalt vom fröhlichen Zwitschern der Vögel, ansonsten völlige Ruhe. Die Hunde folgen den vielen unter dem Schnee gegrabenen und nun deutlich sichtbaren Spuren der Mäuse während wir die Aussicht geniessen.
Am anderen Morgen, nach einem tiefen, erholsamen Schlaf, kurz nach Sonnenaufgang sind wir schon wieder unterwegs, um die gute ‘Berg’luft nochmals ausgiebig einzuatmen, die Aussicht und die tollen Jura-Weiden zu geniessen. Es ist sooo schön im Jura, darum zieht es uns immer wieder hierhin.
Dann geht es runter an den lac léman, wo im malerischen Städtchen Morges derzeit Tulpen in allen Farben und Formen um die Wette blühen. Anlass ist das Tulpenfest, das heuer bereits zum 50. Mal stattfindet. 145’000 Blumenzwiebeln zeigen den zahlreichen Besuchern aus nah und fern ein reiches Füllhorn an Farben und Formen. Von überall im Parc de l’Indépendance zwischen dem Schloss und dem Fluss La Morges unter beeindruckenden Bäumen wie z.B. dem Riesenmammtbaum gelegen, sind Ahhhs und Ohhs zu hören.Tatsächlich gibt es Tulpen in fast unendlich vielen Varianten und mit wohlklingenden Namen wie ‘Tulipe Vincent Van Gogh’ oder ‘Tulipe Frangée Calibra’ in schwarz, lila, pink usw. Da an diesem sonnigen und warmen Tag gleichzeitig ein Jugendsporttag stattfindet, ist die ganze Gegend voller Autos und Leute. Wir verlagern deshalb unseren Hundespaziergang nach St.Sulpice, etwas weiter östlich am Genfersee, wo der Sentier aux Oiseaux seinem Namen alle Ehre macht und uns die Vögel aufs Beste unterhalten. Den blühenden Bärlauch am Wasser riechen wir von Weitem, auch der sich mit weissen Blüten in Szene setzenden wilden Flieder haben wir gern in der Nase und auch einige Pusteblumen sind schon ‘flügge’. Dem Fluss Venoge entlang, wo etliche Freizeitkapitäne ihre Boote vertäut haben geht’s zur ’Plage’, wo sich schon zahlreiche Sonnenhungrige auf dem Sand ausgebreitet haben und entlang dem Sportplatz zurück zu unserem EFH auf Rädern. Vorbei an gelb leuchtenden Rapsfeldern steigen wir dann wieder ins Hinterland und in die Höhe. Unser Ziel ist die Sonnenterrasse hoch über Neuchâtel, die Vue des Alpes, wo immer noch die französische Sprache vorherrscht. Hier rennt vor uns flink ein Mauswiesel ‘in gestrecktem Galopp’ über die Strasse. Auf den Hügeln rund um uns herum blühen Myraden von wilden Osterglocken, die Wiesen sind grün-gelb gesprenkelt. Eine herrliche Wanderrunde führt mitten durch die unzählige kleinen Blumenwunder. Auf den Schneeresten der ehemaligen Abfahrtspiste kühlen sich unsere Hunde auf dem Rückweg bei wohligen ‘Rugelis’ Bauch und Rücken.
Nach insgesamt 1100 km und einem Spritverbrauch von total 145 l hat uns dann allzu schnell der Alltag wieder.