Montag, 5.8.19
Noch vor Mitternacht wurden wir eingenebelt – nein, dieses Mal war es nicht ein Wetterphänomen, sondern der Staub der jungen Fahrer, die auf dem Kiesplatz die Beherrschung ihres Autos übten. Die Sonne weckt uns dann erst wieder um 7 Uhr, versteckt sich bald hinter Wolken und kommt dann für den Rest des Tages wieder hervor, sie schenkt uns einen wunderbar warmen Nachmittag. Den Vormittag verbrauchen wir eh für Tierarzt (die 28-Tage Wurmkur ist wieder nach für den Fall, dass wir nochmals nach Norwegen oder Finnland einreisen), Einkauf (im nördlichsten Lidl Schwedens) und Tankstopp. Im Biathlon-Wald drehen wir nochmals eine Runde bevor wir Östersund verlassen und dem 70 km langen See Stosjön entlang fahren. Östersund und die nähere Umgebung sind sehr grosszügig angelegt, es hat viele grosse leere Plätze und die Häuser etwas ausserhalb des Zentrums haben Umschwung. Wir wählen die Route über die Halbinsel Frösö, kommen am Flughafen vorbei und erhaschen immer wieder gute Blicke auf schöne Häuser und den blauen See. Landwirtschaft wird auf dem weiteren Weg gross geschrieben, Kühe weiden, Kartoffeln und Raps blühen, die Erdbeeren und Trübeli (Johannisbeeren) leuchten rot zwischen dem Kraut hervor und viele Felder sind voller weisser Grasballen, dazwischen sehen wir aber auch noch wie sogar in althergebrachter Manier geheut wird (über Holzgestecke). Nach kurzer Fahrt auf der E14 wechseln wir wieder auf eine niedriger klassierte Strasse (in der Karte als ‚scenic route‘ vermerkt), die dem Störsjön südwärts entlang führt – das Seeungeheuer, eine Seeschlange mit hundeähnlichem Schädel von etwa 6 m, das im See leben soll, haben wir nicht gesehen. Es herrscht fast kein Verkehr, so können Wald, Wiese, Orte, Kirchen und Wasser gut ‚begutachtet‘ werden. Entlang der Strasse wird wieder vor Rehen, Elchen, Schneemobilen und Kindern gewarnt – wir sehen und überholen nur einen Jogger im oben-ohne Tenu. In Kövra, am Südwest-Ufer entdecken wir eine spezielle Holzkirche mit einem Schindeln-bedecktem Turm und daneben einen Gedenkstein an den Pastor John Ongman der anfangs 20. Jahrhundert in Indien, Brasilien, Kongo, und sogar Japan missionierte. Zur Kirche selbst konnten wir leider nicht mehr herausfinden. Unser heutiger Nachtplatz ist vor einem Fussball-Feld und in der Nähe der Skistation. Nebenan gibt es eine Wiese, auf der Kraniche herumstolzieren. Den Apéro nehmen wir draussen in der Sonne ein und weil’s so schön und ruhig ist, ohne Mücken und Fliegen, bleiben die Hunde gleich liegen bis zum Abendspaziergang.




























































