Samstag, 3.8.19
Nach einer langen Schön- und Warmwetterperiode zeigt sich der Himmel heute Morgen in grau, die Wolken hängen über die Bergspitzen. Wir sind hier in einem der grossen Wintersportzentren Schwedens, wo die Skirennläufer Ingemar Stenmark und Anja Pärson aufwuchsen, zwischen Hemavan und Tärnaby gibt es nebst den Skiliften als Anziehungspunkte ganze Waldregionen voller Ferienhäuser. Hier in Hemavan wird noch tüchtig an neuen gebaut; wir wagen uns über die Baupiste – die für unsere Schnüffelnasen sehr interessant ist – und spazieren an den Häusern am Hang vorbei. Es gibt ganz unterschiedliche, je nach Geldbeutel von einfachen Einraum-Lodges bis zu 2-stöckigen Villen, aber alle im Holzstil. Jetzt, zur Ferienzeit sind recht viele davon bewohnt, aufgrund der Grenznähe hat es viele N-Autonummern vor den ‚Chalets‘. Am anderen Ende des Wintertraums, in Tärnaby findet man Einkaufsläden und Restaurants, ansonsten ist man hier ziemlich weit weg vom ‚Geschütz‘. Ca. 150 km lang geht es auf der ‚blauen Strasse‘ den Seen entlang, die heute aber den grauen Himmel spiegeln – dadurch sind die Fotoresultate etwas schwach – und sich oft hinter Wald verstecken. Am Strassenrand blühen Klee, Margeriten und die pinken schmalblättrigen Weidenröschen und geben zusammen mit dem grünen Hintergrund ein schönes Bild. Übrigens sieht man die krautigen Weidenröschen (fireweed) so häufig hier, weil das Rohboden-Pioniere sind die Kahlschläge, Böschungen und Ufer bevorzugen. Wir sind fast alleine auf der E12 unterwegs; bei dem extrem niedrigen Verkehrsaufkommen fallen die 3 anderen Schweizer Camper aus ZH, BL und TG, die wir kreuzen, umso mehr auf. Zur Mittagszeit stoppen wir auf einem leider ziemlich vernachlässigten Parkplatz im Wald am See, immerhin können die Hunde im umzäunten Tennisplatz wieder mal frei laufen, fangen spielen und Apport üben. Oxi zeigt Pipa vorbildhaft wie man das Apporteli holt, bringt und übergibt, wobei es dann eine Belohnung daraus absetzt. Pipa findet es jedoch spannender, zu versuchen den Reissverschluss selbst zu öffnen und sich den gesamten Inhalt dann als Belohnung einzuverleiben; eine Schlaumeierin sondergleichen! Auf dem Holzer-Weg, den wir noch entlanglaufen, finden sich zig Elchkot-Häufchen, aber die Verursacher sind wohl weitergezogen, im nun lichten ‚Wald‘ ist leider keiner mehr auszumachen. In Storuman wechseln wir auf die E45 und wieder fallen die sich hoch auf Gerüsten oder Leitern auf und ab bewegenden Leute auf; heute Samstag ist wohl Malzeit – sie übermalen ihre Holzhäuser. Und das ist gut so … denn das will sich die Sonne auch ansehen und nach einem kurzen Regen-Intermezzo (eigentlich hat’s nur getröpfelt) drückt sie sich an den Wolken vorbei und hellblauer Himmel zeigt sich. In Meselefors, am see-breiten Angermanälven Fluss wählen wir unseren Night-Place am Rande eines Birkenhains. Am Abend können wir die unterschiedlichen Berufungen unserer 4-Beiner wieder mal deutlich erkennen: Oxi untersucht jeden Kanal und Auslass (Wasserbau), Luso interessiert sich sehr für den frisch ausgehobenen Kabel-Graben (Tiefbau) und Pipa findet es überall dort spannend, wo’s was zu essen gibt (Lebensmittel-Industrie)! Wer kann sich noch an Wencke Myhre, die norwegische Schlagersängerin erinnern? Die sang doch „er steht im Tor … und sie dahinter“, das haben wir heute auf dem kleinen Fussballplatz im Wald auch probiert … daran müssen wir noch üben!