Freitag, 2.8.19

Nach einer gemütlichen Runde im Park füllen wir Wasser auf, dann unsere Vorräte in einem der grossen Läden und anschliessend noch Diesel in den Tank. Bei wiederum herrlichem Sommerwetter und über 20°C kann’s dann losgehen, wir verlassen Mo i Rana. Wir ziehen weiter über die E12, die uns auf einer ausgesprochen malerischen Strecke immer nahe der Baumgrenze und entlang von vielen grossen blauen Seen führt, im Hintergrund diverse z.T. noch mit weissen Schneeresten verzierte Berge. Dementsprechend wird diese Route auch als «blå vägen» (blaue Strasse) bezeichnet. Schon nach 35 km sind wir an der Grenze; nur ein Euro-Signet mit Schweden-Bezeichnung, ein Parkplatz und ein beamtenloses Gebäude weisen schwach darauf hin. Die schöne Gegend zieht sich nahtlos weiter, mal von Tannen, weiter oben von Birken begleitet; es weisen viele Schilder auf kleine Parkplätze hin, jedoch gibt es von dort lediglich kurze Wege ans Wasser oder in das Moor. In Hemavan, am Fusse eines oben baumlosen, unten birkenreichen, runden Hügels erkennen wir eine Skistation; die Kabinenbahn ist in Betrieb und anhand der vielen parkierten Autos gut besetzt. Von hier startet der Kungsleden, ein hochgelobter Wanderweg, wo im Abstand von Tagestouren auch Hüttenübernachtungen möglich sind. Der Königspfad führt 450 km durch die schwedische Bergwelt bis Abisko im Norden. Ganz in der Nähe stellen wir unser WoMo halb im Schatten der Bäume ab, sichten die Fotos des gestrigen Ausflugstags (durchs Bahnfenster viele Spiegelungen) und laden sie auf die tuulikki-Seite, damit unsere Lieben und die an unserer Reise Interessierten wieder auf dem Laufenden sind. Damit alles seine Richtigkeit hat und um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, melden wir dann auf tullverket.se unsere Hunde mit Pass-Nr. und Einreiseort als nach Schweden eingereist an. Von den Personen wollen sie nichts wissen! Wir sind hier wie gesagt in einer wasserreichen Gegend, das bedeutet neben Flüssen und Seen leider auch Sumpf, nicht zuletzt darum schwirren hier wieder vermehrt die kleinen Blutsauger herum, aber wir sind mit Mückenspray gewappnet und ausserdem durch die schönen Naturbilder abgelenkt. Über die sumpfigen Ebenen sind viele rote Kreuze zu erkennen; diese markieren im Winter, wenn der Untergrund gefroren ist, die Schneemobil-Pisten, sind jetzt aber ziemlich unzugänglich.

Nun noch einige Facts zu Norwegen, das wir ja nun verlassen und – zumindest den Norden – heuer ausgiebig bereist haben:

Norwegen ist eines der flächengrössten Länder Europas aber mit nur 5,3 Millionen Einwohnern dünn besiedelt (Konzentration auf den Süden um Oslo). In Luftlinie beträgt die Längenausdehnung bis zum Nordkap 1572 km. Norwegen hat Grenzen zu Schweden, Finnland und Russland. Die Landschaft ist geprägt durch Gebirge (26 Gipfel über 2300 m) und karge Hochebenen (Fjells) sowie eine ca. 25‘000 km lange Atlantikküste mit vielen schmalen und tiefen Buchten, die im Winter dank dem Golfstrom weitgehend eisfrei bleiben. Das Königreich Norwegen ist als dezentraler Einheitsstaat organisiert und u.a. NATO-, OECD-, EFTA- und EWR-Mitglied (aber nicht in der EU). Das Land wird seit Jahren als das weltweit am weitesten entwickelte Land bezeichnet, es ist sehr wohlhabend (3.-höchstes pro Kopf Einkommen) und verfügt über eines der grosszügigsten Sozialsysteme der Welt, dies dank der Erschliessung seiner Öl- und Gasreserven, denn zuvor war es ein eher armes Land mit Prägung durch Schifffahrt, Fischfang, Land- und Forstwirtschaft.

Übrigens, die Eckdaten zu Schweden sind im News-Bericht vom 3.6.19 zu finden.