Dienstag, 30.7.19
Heute ist Einkaufstag, im Kühlschrank herrscht gähnende Leere, die Mineralwasser-Vorräte sind aufgebraucht und alle ‘Hundeknochen’ verdrückt. So verlassen wir den schönen Nationalpark nach dem erneuten Reha-Rundgang und Frühstück und hoffen, in Fauske einen Coop, Rema 1000, Spar oder wie sie alle heissen, mit grossem Vegan-Angebot zu finden. Beim ersten Coop ist kein P für uns auszumachen, beim Rema fahren wir vorbei in der Hoffnung weiter hinten einen anderen Laden zu finden und landen schliesslich in einem etwas müffeligen Spar. Zwar finden wir dort Mineralwasser, Frischbackbrot, vegane Glacé und Zahnputz-Knochen für die Hunde aber viel mehr nicht. Nun ja, für die nächsten paar Tage ist somit die Grundnahrungskette abgedeckt (!) und so fahren wir weiter bis Rognan, wo ein sehr gepflegter, grosser Parkplatz wartet. Kleine Holzhäuschen mit Blumen geschmückt, Tische und Bänke sowie ein grosser, stehender Baumstamm voller geschnitzer Gesichter machen das Spezielle aus. Zudem ist auch die Möglichkeit der Entsorgung und des Wasserfüllens gegeben und – wichtig für uns – es führt ein schöner Spazier- und Veloweg dem Fluss Saltdalselva mit seinem kristallklaren Wasser entlang, perfekt für unsere drei Vierbeiner wie auch für uns. Auch die Petri-Jünger sind – bis zu den Achseln im Fluss stehend – öfters anzutreffen. Danach geht es durch das schöne Løndsdal entlang dem voller Schmelzwasser wild schäumenden Lonselva, ein optischer Genuss, den wir mangels geeigneter Haltestelle nicht genügend würdigen können. Am Nordland Nasjonalparsenter mit Camping daneben (beide voller Wohnmobile) fahren wir vorbei. Die Strasse steigt mächtig an, Gleise begleiten uns und bald sind wir an der Baumgrenze und lassen die letzten Bäume unter uns, es geht hinauf auf’s Fjell, der Polarkreis ist nahe. Vor uns die z.T. noch schneebedeckten Gipfel und viele von der Sonne beschienene, nass-glänzende Partien der Gebirge im Saltfjellet. Mit 692 müM erreichen wir kurz vor dem auffälligen Gebäude mit geschwungener Dachkuppel die höchste Stelle auf dem Fjell. Das «Polarsirkelsenter» 66°33’N verfügt über 2 grosse Parkplätze, die weitgehend mit Wohnmobilen besetzt sind; darum herum unzählige Steinmännchen und der kleine Metallglobus. Natürlich stoppen wir auch kurz dort (es ist nun ca. das 4. Mal in den letzten 4 Jahren), machen das obligate Erinnerungsfoto und schauen uns im gut gefüllten Shop nach Souvenirs um. Wir haben aber keine Lust dort Tür an Tür mit WoMos zu stehen, wo doch der blaue Himmel und das weite Fjell locken. Etwa 5 km entfernt, also voll im Polarkreis-Bereich (weil der ja nicht fix-fix ist: Änderung der Neigung der Erdachse) wählen wir dann einen Parkplatz neben einem Hügel, von dem aus die ‘alte’ Strasse, welche die Kriegsgefangenen gebaut haben, begangen werden kann. Den ganzen Tag hat die Sonne vom wolkenlosen Himmel heruntergebrannt, dann ab 17 Uhr ziehen Schleierwolken auf und der Wind weht kühl über das Fjell. Für morgen ist aber wiederum Sonne prall vorausgesagt. Die alte Strasse scheint öfters Besuch zu haben, jedenfalls gibt es für unsere Pelztiere viel zu schnüffeln. Die Gegend ist steinreich, viele grössere, vom Eis abgerundete und abgelagerte Steinbrocken liegen auf dem kargen Boden, nur wenige Blumen sind zu sehen.