Donnerstag, 25.7.19

Die Lofoten-Insel Vestvågøy ist heute unser Ausflugsziel. Bei hoher Bewölkung aber klarer Sicht und einem Sonnenstrahl hie und da erreichen wir auf der E10 nach 2 Tunneln und 3 Brücken diese 422 km2 grosse, sehr verzipfelte Insel. Hier wechseln wir auf die 815/817, die der Küste entlang südwärts führt. Das Landschaftsbild präsentiert sich eher flach mit üppig grünen Wiesen in denen farbigen Sommerblumen blühen, Schafe, Kühe und Pferde weiden, mit Seen, Moorgebieten, felsigen Stränden und bis zu 965 m hohen Bergen. Dazwischen immer mal wieder ein Haus oder eine kleinere Siedlung. Ob die sich wohl bewusst sind, wie schön sie wohnen? In Stamsund, wo auch die Hurtigruten Schiffe anlegen, fällt uns ein kleines Auto am Strassenrand neben einer Galerie auf. Es schauen Beine darunter hervor, daneben steht eine Werkzeugkiste und auf dem Dach des kleinen ‚Flitzers‘ hat es unzählige Gepäckstücke. Beim näheren Hinsehen merkt man, dass es sich um eine ideenreiche Dekoration des Galeristen handelt, denn im kleinen Auto drin sitzen 3 Männer und ein Hund, alles Puppen. Diese 3 Männer allerdings sind interessant: am Steuer sitzt eindeutig Trump, neben ihm Kim Jong-un und auf der Hinterbank neben dem Hund Putin! Der Galerist erzäht, dass seine Ideen ihn schon zu vielen Ausstellungen (sogar bis New York) und unzähligen Zeitungsberichten gebracht habe. Der nächste Ort heisst Steine, nicht zu unrecht, denn davon hat es wirklich viele, vor allem am Strand. Dann nehmen wir die gleiche Route zurück, denn erstens sieht man vieles nur so und zweitens ändert sich dadurch das Licht resp. die Sonneneinstrahlung, was sich auf die Fotos auswirkt. Die Hunde sind heute mit dabei und können sich ihre Beine entlang eines ‚inlets‘ am Fusse der grün bewachsenen Berge vertreten. Über uns hört man das Gebimmel aus den kleinen Glöckchen der weidenden Schafe, über dem Wasser das Geschrei einiger Austernfischer und Möven, sonst ist es ruhig in dieser Gegend und ohne viele Touristen. Am Abend treffen wir einen Pariser, der mit seiner Triumph am Nordkap war und jetzt langsam heimrollt. Dann klettern wir auf einen der vielen Berge hinter dem Flugplatz; über abgerundete Felsen und moorigen Untergrund geht es hoch und haben wir vermeintlich den Gipfel erreicht, hat es unweit davon einen höheren… Doch es lohnt sich, die ca. 220° Aussicht von oben ist fantastisch. Unter uns die Strasse mit den kleinen Autos und soweit das Auge reicht kleine Inselchen und Inseln von Wasser umgeben und zackige Berge, einige davon noch mit Schneeflecken. Wir können mitverfolgen, wie die Hurtigrute in Svolvaer einläuft und wie eine Maschine auf dem kleinen Flugplatz direkt am Ufer landet und kurze Zeit später wieder startet.