Dienstag, 23.7.19
Bei Sonnenschein starten wir zur ersten Lofoten-Insel-Fahrt. Vorbei am kleinen Flughafen von Svolvær ist unser erster Stopp bei der hölzernen Vågan-Kirche in Kabelvåg, die aufgrund ihrer Grösse mit Platz für 1200 Gottesdienstteilnehmer auch Lofoten-Kathedrale genannt wird. Sie ist sogar geöffnet, um sie von innen bestaunen zu können wird allerdings NOK 40 Eintritt p.P. verlangt. Ein grosses Altarbild, eine Friedrich-II-Bibel aus dem Jahr 1589, die hinter Glas ausgestellt ist sowie ein ‚Himmelsschiff‘ (ca. 1,5 m langes Schiff ist neben der Kanzel aufgehängt), sind die auffälligsten Merkmale der im neugotischen Stil gebauten Kirche aus 1898. Etwa 20 km weiter verlassen wir die Europastrasse und zweigen nach links in Richtung Henningsvær ab. Wir sind bei weitem nicht die einzigen, bereits 400 m nach der Abzweigung stehen unzählige Autos, deren Insassen sich auf einem herrlichen Sandstrand aalen. Entlang des Klippenstrandes hat es zahlreiche Ausbuchtungen, damit dem breiteren Gegenverkehr ausgewichen werden kann. Viele davon sind heute mit WoMos und PWs besetzt und im Gelände darum herum können Zelte und Spaziergänger ausgemacht werden. Henningsvær, das auch als ‚Venedig der Lofoten‘ bezeichnet wird, ist nur über zwei einspurige Brücken per Ampelregelung erreichbar. Offenbar ist die Gegend auch bei Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt, stehen doch sicherlich 20 Fahrzeuge vor dem Organisatoren-Haus. Für uns sind es eindeutig zuviele Leute, die sich den urtümlichen Fischerdorf-Charakter des 500 Seelen Dorfs (Kabeljau, der zu Stockfisch verarbeitet und nach Südeuropa exportiert wird) mit dem langen, kanalartigen Sund ansehen, an dessen Ufer die ‚Rorbuer‘ (saisonal genutzte Fischerhütte) auf ihren Holzbeinen stehen. Wir halten uns deshalb nur kurz an diesem Insel-Südzipfel auf. Das Finden von für uns geeigneten Hunde-Spazierwegen hier auf den Lofoten scheint nicht so einfach, Berge, Wasser, Schärenfesen und insbesondere weite sumpfige Flächen halten die ‚Wanderwege‘ gering. Aber, das Glück sollte uns weiterhin hold bleiben, denn am Mittag finden wir fünf Vierblättrige, also für jeden von uns ein solches Glücksbringer-Kleeblatt! Zwei Monate nachdem bei Oxi Nierenprobleme aufgetaucht sind, lassen wir ihr Blut nochmals checken, um zu erfahren, ob das bisherige Vorgehen erfolgreich war. Wir sind sehr froh zu erfahren, dass alles im grünen Bereich ist und wir so weitermachen können. Es wird richtig warm und so entspannen wir am Nachmittag unter einem schattenspendenden Baum auf einem akurat geschnittenen Rasen und beobachten die Leute. Am Abend kommt Bewölkung auf und für die Nacht ist Regen angesagt. Die Mückenplage, die man Skandinavien nachsagt, ist hier oben fast nicht-existent, aber es hat nervige kleine Fliegen, die schon mal auch zubeissen. Wie gut haben wir Oxi dabei, sie ist eine Meisterin auf dem Gebiet des Fliegen-Fangens, das hat zwei Vorteile; es reduziert die Plagegeister und dient ihr gleich als Vorspeise; die sollen ja auch einen hohen Nährwert haben !