Donnerstag, 18.7.19

Wir verlassen die Insel Andøya über die Bogenbrücke und sehen, wie die Hurtigruten durch die schmale Passage bei Dragnes hindurchzielen muss. Nach 40 km – meist – Küstenfahrt auf der 82 geht’s erneut über eine Bogenbrücke nach Sortland. Das ist der Hauptort der Insel Langøya, die sich in drei weit und grossflächig angeordnete ‚Zipfel‘ gliedert und zum Insel-Archipel der Vesterålen gehört. In der Nähe von Sortland finden wir einen für uns idealen Stellplatz, denn er bietet Sicht auf den heute makellos hellblauen Himmel, das dunkelblaue Wasser des Sortlandsundet, die kahlen Hügel auf dem Festland drüben und den Startpunkt zu diversen Wanderzielen. Das Hurtigrutenschiff fährt sozusagen an uns vorbei und legt für kurze Zeit in Sortland an. Über den Mittag peilen wir das erste Wanderziel an und brauchen einen zweiten Anlauf, um die richtige Weg-Fortsetzung zu finden, denn Markierungen sind keine zu finden und der erste Stumpen führt uns nur auf eine der gemähten Wiesen. Überhaupt sieht man hier wieder relativ viel Landwirtschaftsflächen, Kühe, Schafe und Pferde. Der richtige Weg schlängelt sich leicht hügelwärts, vorbei an knorrigen Birken mit kleinen Blättchen bis zu einem von Sumpf umgebenen, malerisch gelegenen Seelein. Am Boden sind Hufabdrücke auszumachen, man hat das Gefühl Pelztiere zu riechen und – ein untrügliches Zeichen, dass da vor nicht allzu langer Zeit was war – Pipa zieht voran, die Nase immer in Bodennähe. Oxi kann unterwegs die verschiedenen Wasserstellen inspizieren und Luso die Tundra-Gebüsche umrunden und markieren, so hat jeder was, das ihm gefällt. Anschliessend lassen wir die „hund i bil“, nehmen den Kangoo vom Hänger und machen Sortland ‚unsicher‘. Im Zuge eines Kunstprojekt „Sortland – die blaue Stadt“ wurden mehrere Gebäude in Blauschattierungen bemalt, was die Einheit betonen soll. Und ja, es hat auffällig viele blaue Gebäude, zwei Einkaufszentren, Einkaufsmärkte, eine Kirche und ein langgezogenes Hafenareal – einzig ein alter, aus dem 14. Jahrhundert stammender, einzeln stehender Kirchturm fällt uns als Hingucker auf. Und natürlich die Küstenwach-Schiffe und das abgesperrte Gebiet der Küstenwach-Gebäude; wir lernen, dass die ‚Kystvakten‘ eine maritime militärische Kraft der Marine ist und verantwortlich u.a. für Zoll- und Grenzkontrolle, Fischereiüberwachung, Such- und Rettungsaktionen etc. Die Nordabteilung ist seit 2013 mit 370 Mitarbeitern hier in Sortland stationiert. Das schöne Wetter soll noch 2-3 Tage anhalten, daher machen wir unsere Einkäufe jetzt und planen für morgen eine Kangoo-Exkursion zum Westzipfel der Insel, ans Europäische Eismeer und nach Bø, einer weiteren Gemeinde mit sehr kurzem Namen.