Mittwoch, 17.7.19

Die Westküste der zu den Vesteralen zählenden Insel Andoy zeigt sich auch heute mangels Sonne in grün und grau, was auf den Fotos weniger schön erscheint als es in Wirklichkeit ist. Trotzdem ist der ‚Auenfjord‘ besonders malerisch, eine ganze Schar von Inselchen scheint in ihm zu schwimmen. Weisse Sandstrände, die das Flair des Südens haben zeigen sich dann auf der einen Seite, aus dem Fenster gegenüber sieht man landwirtschaftliche Nutzung oder arktische Tundralandschaft. Wir kommen an einer belebten modernen Haltestelle vorbei, von der aus man bequem zum nahen Leuchtturm spazieren kann. Bei Skogvoll queren wir die hier nur 9 km breite Insel über eine Rumpelpiste bis Myre an der Ostküste und folgen dieser bis Å, der Gemeinde mit dem kürzesten Namen. Hier finden wir am Andfjord, hinter einem dekorativ mit grossen runden Steinblöcken ‚dekorierten‘, flachen Zipfel aus halb Wasser und halb Wiesland, einen perfekten Platz, um unser WoMo abzustellen und die Insel mit dem Kangoo weiter zu erfahren. Etwas weiter unten queren wir die Insel erneut, um auch den südlichsten Zipfel zu umrunden. Bald endet die geteerte schmale Strasse, ein wahrer Offroad-Trip beginnt. Es ist doch immer wieder nützlich, permanenten Allrad- und  Vierpfoten-Antrieb dabei zu haben! Ein schmaler, nur gerade Renault-breiter Naturweg mit vielen Löchern führt eng dem steinigen Ufer entlang, eingerahmt von niedrig gewachsenen Birken mit Farn darunter. Ein Wegweiser macht uns auf einen Bergpfad in ein einsames Gebirgstal und auf einen 700 m hohen Hügel aufmerksam, dem wir folgen, bis uns das Hochmoor zu nass wird. Die gegenüber liegenden markanten Bergzacken spiegeln sich im ruhigen Wasser. Auf der Weiterfahrt zeigen weidende Schafe und einige verstreute Hütten die sich wieder nähernde Zivilisation an. Wir wechseln dann auf die Hauptstrasse 82, erreichen mitten am Nachmittag wieder den Ort Å und dort unser WoMo, wo wir bei toller Sicht auf Berge mit Schneeresten, Wasser und Wiese sowie Seevögeln einen späten Lunch zu uns nehmen und einen kurzen Mittagsschlaf nachholen. Wir beschliessen, den Rest des Tages und die Nacht hier zu bleiben, um morgen auf die Insel Hinnoya zu wechseln. Am Abend spazieren wir bei beginnender Bewölkungsauflockerung, ganz gemäss Wetterprognose, dem Küstenweg entlang, vorbei an kürzlich abgemähten Feldern und einem grossen Stapel der in weisse Riesenrollen gepackten Ernte.