Mittwoch, 26.6.2019
Nils und Pipa sind heute noch vor 6 Uhr aus dem ‚Haus‘ – Luso versteckt sich lieber nochmals unter die Decke – Vadso ist nämlich letzte Anlegestelle der Hurtigruten auf dem Kurs Nord, bevor sie über den Fjord nach Kirkenes und wieder südwärts schifft. Heute ist es die MS Polarlys, welche für 06:45 Uhr erwartet wird und die Nils mit eigenen Augen einlaufen und anlegen sehen will. Und was er sonst noch gesehen hat: Tümmler, die an ihm vorbeischwammen und eine ganze Hasen-Sippe!
Übrigens: Hurtigruten (norwegisch für „die schnelle Route“) ist die Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2700 Kilometer langen norwegischen Westküste verbindet. Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe die Küstenlinie Norwegens zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen ab, wobei der eigentliche Postverkehr 1984 eingestellt wurde. Im Sommer passieren sie zusätzlich den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigruten-Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion. Seit 1999 wird die Rentabilität der staatlich subventionierten, jedoch privat betrieben Routen diskutiert. Bis Ende Dezember 2019 werden die Schiffslinien vom Norwegischen Staat weiter unterstützt. (Wiki)
Auf der Rückfahrt von Vadso nach Varangerbotn (Ende des Fjords) geniessen wir wiederum die weiten Aussichten auf den Fjord und passieren eine geschützte, fruchtbare Ecke, wo Gras wächst und Kühe weiden. Nach einem Tank-Stopp gehts über eine Hochebene mit vielen kleinwüchsigen und abgestorbenen Birken wieder an den breiten Fluss Tana, dem wir mit immer wieder schönem Blick auf dessen Sandbänke nordwärts auf der 890 an den Tanafjord folgen. Das schmale Strassenband steigt dann an, wir kommen auf den baumlosen Fjell wo grosse Flecken noch weissen Alt-Schnees liegen. Wir sind nur auf 500 müM aber es sieht aus wie in der Schweiz auf den höchsten Alpenpässen. Hier sind die Möglichkeiten für uns anzuhalten und mit den Hunden die Mittagsrunde machen zu können begrenzt, aber wir finden einen Platz und können der ‚Baumgrenze‘ entlang einem Weg folgen wo ‚Bonsai‘-Birken und schönste Schüssel- und Landkarten-Flechten wachsen, die mehrere hundert Jahre alt werden können. Am Nachmittag erreichen wir Båtsfjord (samisch Báhcavuotna), das Zentrum der Fischindustrie hier im hohen Norden auf N 70° mit etwa 2200 Einwohnern und einem eigenen Flughafen sowie dem mit 241,8 m höchsten Fernsehmast Norwegens. Der Hafen von Båtsfjord liegt geschützt im Fjord und ist ebenfalls Anlegestelle der Hurtigruten. Bei der Durchfahrt durch den Ort stellen wir fest, dass er – wie sympathisch – über mindestens 2 Cafés/Bäckerei-Konditorei verfügt. Die ersten Sonnenstrahlen heute erreichen uns, also nehmen wir das als gutes Omen und lassen unser WoMo etwas ausserhalb des Ortes stehen. Morgen wollen wir mit dem Kangoo dann Båtsfjord, die Cafés und die Umgebung etwas genauer in Augenschein nehmen. Pipa hilft mir nicht nur beim Kochen, sie stellt sich auch an den Laptop!