Sa., 8.6.2019

In der Nacht sind einige Tropfen hinuntergekommen, aber sofort auf dem noch heissen Boden ‘verdampft’. Am Morgen ist der Himmel bewölkt aber die Luft fühlt sich noch immer klebrig an. Wir verlassen Naantali und wenden uns nordwärts, kommen aber nur bis zum nächsten grossen Laden, wo wir uns vorsorglicherweise mit zu kühlenden Getränken eindecken, denn das Thermometer klettert auf 32°C. Da gibt’s nur eines, Klimaanlage laufen lassen beim Fahren – also auch hier im sogenannt ‘kühlen Norden’ ist die nötig -! Im Wald lockt das Moos, besonders hier im Nadelwald und zwischen den flechtigen Felsen stechen die schönen grünen Moospolster sofort ins Auge. Sie lieben das saure Bodenmilieu der Nadelstreu und prägen den nordischen Märchenwald. Da ist das häufig vorkommende Zypressen-Schlafmoos, das so heisst, weil die armen Leute dies früher als Füllung in die Kopfkissen stopften; ein anderer Verwendungszweck war bei Blockhäusern bei denen vielfach die Ritzen mit Moosen abgedichtet wurden. Heute stehen zahlreiche Moosarten unter Naturschutz wie z.B. das hier häufig anzutreffende schöne Sternmoos. Beim Fahren über Land fallen uns Gruppen von Leuten auf, die auf etwas zu warten scheinen. Dann erkennen wir abgesperrte Wege und eine Staubwolke im Hintergrund. Da ist eine Auto-Rallye im Gange und vielleicht fährt gerade der künftige Rallye-Weltmeister an uns vorbei. In der Nähe der westfinnischen Stadt Vammala, die nach einem Gemeindezusammenschluss seit 10 Jahren Sastamala heisst, wählen wir unseren Stellplatz. Dieser liegt in einem Waldgebiet das etwas Schatten bietet, unmittelbar neben einer Loipen-Spur und so können wir mit den Hunden eine tipp-tope Abendrunde hinlegen. Es gilt einfach den Beleuchtungskandelabern zu folgen. Aktuell ist es zwar bis Mitternacht hell und auch danach nie richtig dunkel, aber im Winter werden diese überall zu findenden Loipen wohl auch tagsüber beleuchtet. Der Weg ist abwechslungsreich: meist zwischen Bäumen, mal etwas rauf und etwas runter, um Kurven und über Brücken oder vorbei an sumpfigen Orten oder Wiesen. Und, er ist anstrengend, auch ohne Skier an den Füssen sind wir alle fünf nach diesen heissen Kilometern ziemlich geschafft und froh, dass es langsam etwas kühler wird.