Di., 4.6.2019

Auf der frühen Morgenrunde entdecken unsere aufmerksamen Begleiter drei Eichhörnchen, die im Geäst herumturnen! 2 Stunden vor Abfahrt muss man sich im Hafen mit der Buchungsnummer melden und kriegt dann gesagt, in welcher Wartelinie man sich einzureihen hat. Unglaublich viele und sehr grosse LkWs, viele aus Estland, wollen mit. Während wir frühstücken, können wir diese Trucks, einige Motorradfahrer und erstaunlich wenige Wohnmobile beobachten. Offenbar wollen fast alle bis Turku im Bauch der Fähre bleiben, denn wir werden quasi zuletzt aufgerufen und angewiesen, rückwärts einzuparkieren … weil wir ja in der Zwischenstation Aland schon raus wollen. Um 09:15 verlässt die Finnline den schwedischen Hafen Kapellskär. Bei dieser Fährfahrt wird strikte darauf geachtet, dass niemand auf dem Fahrzeugdeck verbleibt, also müssen wir alle rauf auf Deck. Dort wurden uns 2 Kabinen zugewiesen, weil offiziell höchstens 2 Hunde in einer Kabine mitfahren dürfen. Die 4-er Kabine ist geräumig und bietet ein Fenster, einen TV, ein eigenes WC samt Dusche und das Frühstücksbuffet wäre auch inklusive gewesen. Es ist erstaunlich ruhig, kein Motorenlärm und auch von Wellen spürt man überhaupt nichts. Nach 3 ½ Stunden Fahrt, zuerst durch ein schönes Schärengebiet, dann über die Ostsee zum Inselarchipel Aland und dort vorbei an unzähligen kleineren und grösseren Inseln erreichen wir um 13:55 den finnischen Hafen Langnäs (wer mitgerechnet hat, hat festgestellt, dass uns 1 Stunde ‘verloren’ ging; Finnland ist der MEZ um eine Stunde voraus, that’s why). Auf dem Rückweg von der Kabine zum WoMo fand Pipa, sie müsse die Finnfellow doch noch irgendwie markieren und liess ihr Bisi gehen. War es unterwegs meist bedeckt, empfängt uns Aland mit Sonne und blauem Himmel. Auf der Suche nach einem guten Platz, um die Hunde auszuführen, erreichen wir durch Waldgebiete den Ort Lumparland, wo es einen bequemen Spazierweg dem See entlang und vorbei an schön gelegenen, tollen Häusern und zur örtlichen Kirche und dem Friedhof gibt. Anschliessend erkunden wir den ersten Inselzipfel und staunen über die schönen Anwesen, meist mit Meerblick und gepflegter Umgebung. Es scheint, hier lässt sich’s gut leben. Auf einem Parkplatz nahe dem hier nie weit entfernten Wasser stellen wir unser WoMo dann ab mit der Absicht, uns die Hauptinsel morgen mit dem wendigeren Kangoo näher anzuschauen. Am Abend schauen wir uns die nähere Umgebung zu Fuss an und kommen wieder an einsam im Wald, auf kargen von Moos überwachsenen Schärenfelsen und am Wasser gelegenen schönen Anwesen vobei,

Einige Voraus-Informationen zum eher wenig bekannten Aland (aus Wikipedia): Es handelt sich um eine politisch weitgehend autonome Inselgruppe mit ca. 6500 (!) Inseln (von denen 60 bewohnt sind) in der nördlichen Ostsee, am Eingang des Bottnischen Meerbusens, zwischen Schweden und dem finnischen Festland gelegen. Aland hat eine eigene Flagge, eine eigene Internet-endung (.ax), es wird schwedisch gesprochen, es gilt die Euro-Währung, denn Aland gehört mit dem Mutterland Finnland zur Europäischen Union. Die ca. 30’000 Einwohner haben eigene Aland-Nummernschilder und wenn sie studieren wollen, müssen sie ins Ausland (meist nach Schweden). Die Landschaft ist von den Vereisungen des Eiszeitalters (Rundhöckerlandschaften und Schären) geprägt, die höchste Erhebung ist nur gerade 129 m hoch. Das Klima wird als gemässigt bezeichnet (die Ostsee erwärmt im Winter die kalten Nordostwinde und kühlt im Sommer die heissen Südostwinde). Tannen, Fichten und Laubbäume wie Eichen, Ahorne, Linden etc. sind vorherrschend, dazu gibt es viele Orchideenarten.