Mittwoch, 27.2.2019
A propos Golf von Gela, einer der Häfen bei der nächstgrösseren Stadt Gela wird von der dort ansässigen Petrochemie für Tanker genutzt, darum sehen wir wohl täglich einige dieser schweren Ungetüme vorbeidefilieren. In der Nähe der Mündung des Flusses Ippari hat es laut Internet-Information eine archäologische Stätte. Dort befinden sich Überreste der antiken Stadt Kamarina, die auf drei Hügeln angelegt war und ihren Namen nach der Wassernymphe Kamarina erhielt. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde mit den Ausgrabungen begonnen. Ein Grossteil der Fundstücke ist im dortigen Museum ausgestellt, in dessen Eingangsbereich sollen Fundstücke von Schiffswracks zu sehen sein: Helm Glas- und Bonzegefässe, Münzen, Werkzeuge etc. Bis dorthin sind es nur wenige Kilometer, diese legen wir vornehmlich entlang vermüllten Strassen und zwischen mit Plastik abgedeckten Treibhäusern zurück. Auf diesem kurzen Teilstück allein haben wir am Strassenrand zwei tote Hunde gesehen, wobei einer schon lange dort liegen muss, war er doch schon halb skelettiert. Aber, Müll, tote Tiere und vieles mehr wird hier einfach liegen gelassen, weder Müllabfuhr noch Anreiner oder sonst jemand kümmert sich um eine Säuberung. Es wäre sonst wirklich eine schöne Gegend aber mit diesem Unrat überall wird alles unappetitlich. Unser Ausflugsziel war ein schöner Reinfall: im vernachlässigten Aussenbereich liegen auf dem grasbewachsenen Boden einige Grabstelen und Steinsarkophage herum und das Museum gleicht einer Baustelle. Man informiert uns, dass zur Zeit alles umgebaut und restauriert werde mit dem Ziel der Wiedereröffnung im Herbst … welchen Jahres hat man nicht gesagt. Zumindest ist der Blick von hier oben aufs Meer ganz gut und wir erkennen einen grösseren Strand-Sand-Abschnitt, den wir anschliessend anpeilen. Wir kommen an der Einfahrt zu einem Club Med vorbei. Dort wie bei anderen Hotels macht es ganz den Anschein, als konzentriere man sich nur auf die Hauptsaison. So auch an der mit Wegweiser ausgeschilderten ‚Beach‘: überall geschlossene Tore, Drahtgeflechtzäune und bei den Häusern die Rollläden unten. Wir finden trotzdem einen Weg und kommen dabei an Hunden vorbei die sich offenbar in den Nebesaisons selber versorgen müssen, darunter einem mageren Schäferhund mit ganz trüben Linsen, der uns nur der Stimme nach orten kann. Der Strand an sich präsentiert sich zwar ohne Müll aber sonst auch nicht speziell. Also legen wir den ‚Rückwärtsgang‘ ein, fahren noch im Spar vorbei und dann zurück in den Camping. Alternativ wollen wir am späteren Nachmittag endlich versuchen, die ‚Ruinen‘ auf der Landzunge nahe bei uns zu erkunden … es müssen heute einfach noch ein paar alte Steine sein! Gesagt, getan: zwar sind die Ruinen nichts Spezielles, einfach alte verlassene und halb zerfallene Häuser, aber die Aussicht von dort und die Sicht darauf im Abendlicht hat doch noch eine gewisse Zufriedenheit ausgelöst.