Wir verbringen einen Tag auf See. Der nächste Halt ist dann Puerto Madryn, ein 100‘000 EW Ort in Patagonien. Hier im Nordosten des riesigen argentinischen Teils von Patagonien wohnen im Schnitt nur gerade 1,5 Personen auf 1 km2. Durch die niedrigen Büsche und die flache Landschaft hat man den Eindruck von unendlicher Weite. Puerto Madryn ist der Ausgangspunkt zur Halbinsel Valdés, einem der schönsten Naturschutzgebiete Südamerikas, das auch „Galapagos der Ostküste“ genannt wird und Weltnaturerbe der UNESCO ist. Über eine Schotterpiste durch menschenleeres Gebiet geht’s zur Pinguin Forschungsstation Estancia San Lorenzo an der Atlantik-Küste. Bei einem Halt unterwegs zeigt sich ein kleiner Mausartiger, der an Blättern knabbert, Guanacos (wildlebende Lama-Art) kreuzen unseren Weg, ein Gürteltier sowie ein Mara (patagonischer Hase) rennen weg und Schafe sowie vereinzelt Pferde und Kühe sind zu sehen. Hier weht ein kräftiger und merklich kühlerer Wind, Jacke und Kappe sind angesagt. Eine weisse Eule, die mangels Bäumen hier in der Pampa in Bodenhöhlen nisten und ein Vogel mit roter Brust, ein Loica zeigen sich, bevor wir den strassenlosen Weg zu den Magellan Pinguinen mit einem 4×4 Gefährt unter die Räder nehmen. Am Golf San Martin hat es hunderte wenn nicht tausende dieser etwa 70 cm grossen und bis 6 kg schweren Tiere die man am weissen Ring um die Augen erkennt und die bis 15 Jahre alt werden können. Sie sind gar nicht menschenscheu und watscheln einfach an mir vorbei auf ihrem Weg zum/vom Wasser. Z.Zt. sind die – meist zwei – flaumigen Jungtiere noch im einfachen Nest, das aus den in der Umgebung vorhandenen Materialien wie Gräsern oder kleinen Kieselsteinen unter den Büschen angelegt ist und warten auf ihr Futter. Die Pinguine  kommen lediglich zum Brüten und zum Federwechsel an Land und leben sonst im offenen Meer. Ich habe mich in diese putzigen flugunfähigen Seevögeln sofort verliebt und kann mich am Kommen und Gehen kaum sattsehen.

In Punto Norte führt ein Holzplanken-Weg an die Küste und von oben können die am Strand faulenzenden eindrücklichen Seelöwen beobachtet werden. Die Männchen dieser Mähnenrobben können bis 500 kg schwer werden und präsentieren sich inmitten ihres Harems, das bis zu 16 Kühe betragen kann. Die Weibchen sind deutlich kleiner und mit bis 150 kg auch viel leichter. Sie bringen nach einer 1-jährigen Tragzeit ein Junges zur Welt. Mitten in dieser Szenerie können auch einige Elefantenrobben (See-Elefant) erspäht werden, die jedoch nur bewegungslos herumliegen.