Sonntag 14. + Montag 15.10.18

Wir verlassen die gut besuchte Region um den Sylvensteinsee bei erneut schönstem Herbstwetter und einem Himmel, an dem man vergeblich nach Wolken sucht. Über den Achenpass erreichen wir Österreich. Auf einer kurzen Fahrt runter ins Inntal kommen wir vorbei am langgezogenen Achensee und einigen touristisch bestens erschlossenen Ortschaften, die offenbar gerne als Ausgangspunkt für Wanderungen und Bike-Touren genutzt werden, denn die Parkplätze sind alle übervoll. Es ist eine reizvolle Gegend, allerdings müsste man offenbar eher unter der Woche hier abtauchen. Wir fahren aber ganz profan weiter auf die Autobahn Richtung Innsbruck-Arlberg. Dabei kommen uns beim Anblick der Wegweiser (Bolzano, Timmelsjoch, Reschenpass, Silvretta Hochalpenstrasse etc.) viele mögliche weitere Touren in den Sinn: Österreich kann mit viel Natur trumpfen; diese wird lediglich gestört von der hohen Maut-Gebühr auch für uns als Nicht-kommerzielle Fahrer: alle paar Sekunden hören wir die Go-Box klicken und von unserem Guthaben ‘fressen’. Von früheren Fahrten haben wir den Camping in Pettneu noch in sehr guter Erinnerung und streben diesen an. Ausser ein paar Dauercampern sind wir denn auch die einzigen auf diesem riesigen Gelände. Wie sich bald herausstellt, ist die Schranke nur geöffnet, weil jemand sie defekt hinterlassen hat, ansonsten wäre der Tagescamping bis November geschlossen (dann beginnt hier die Wintersaison). Wir rufen bei der Tel.-Nr. an, die beim Eingang angeschlagen ist und erkundigen uns, ob wir ausnahmsweise bis morgen früh bleiben dürfen, was der liebenswürdige Herr am anderen Ende der Leitung uns auch bewilligt. So können sich unsere Hunde nach einem kurzen Mittagsspaziergang ungestört draussen auf dem Rasen tummeln, bis es ihnen zu heiss (das Aussenthermometer am Auto zeigt sommerliche 27°C an) und wegen der Ameisen zu ‘bunt’ wird. Einen Grossteil des Nachmittags verbringen sie dann lieber im Auto und frönen dem ungestörten Schlaf, während wir unsere ‘Hausaufgaben’ machen. Fast endlose Wanderungen könnte man von hier aus unternehmen, auf die Hügel ringsum oder wie wir, dem Bach entlang rechts oder links.

Weil die Wetterfrösche auch für den Montag nochmals ein Prachtswetter ankündigen, wählen wir für die letzte Etappe unseres Rückwegs die Fahrt über den nicht ganz 1800 m hohen Arlbergpass, der uns vom Tirol ins Bundesland Vorarlberg führt. Die Vorbereitungen für den Wintertourismus laufen auf Hochtouren, die Strassen und Plätze in St. Anton am Arlberg z.B. werden neu geteert, die Markierungen für die Schneeräumfahrzeuge entlang der Strasse aufgebaut und vor den Gästehäuser stehen teilweise bereits die Schneeschaufeln. Kein Wunder, muss doch ein Ruf verteidigt werden, denn St. Anton rühmt sich, einer der bekanntesten Wintersportorte der Welt mit 900’000 Übernachtungen zu sein und damit, hier hätte die Wiege des alpine Skifahrens gestanden! Und wirklich, an jedem Hang scheint mindestens ein Skilift zu stehen – heute aber ist alles noch aper, die Wiesen herbstlich gelb gefärbt und von Gästen ist auch nichts zu sehen. Unspektakulär ist auch die Fahrt über den Pass und weiter auf der Autobahn. In Diepoldsau queren wir wieder die Grenze in die Schweiz und schon bald ist auch der Bodensee und bald danach unsere homebase wieder in Sicht und damit die schöne Herbsttour beendet….bis auf das Ausräumen, Putzen und Waschen. So gut wie daheim schlafen unsere Vierbeiner im WoMo offenbar nicht, jedenfalls erobern sie nach einem Kontrollgang durch den Garten schnell ihre Bettli und lassen sich bis zum Abendspaziergang nicht mehr blicken.