Familiäre Gründe verhinderten diesen Frühling, dass wir die geplante Reise England-Schottland-Irland angehen konnten. Und dann war’s einfach zu spät. Dank einem Wettbewerbs-Gewinn (mehr dazu später) sind wir endlich wieder unterwegs, das lange Sehnen kann, wenn auch nur für ein paar Tage, gestillt werden.

Nach einer Pilates-Stunde (wohl die letzte in der Badi dieses Jahr) heisst es packen, füllen und am Donnerstag für ein langes Wochenende losfahren. Das heisst Kühlschrank daheim ausräumen, Fotoapparat, Laptop, Kleider einpacken und im WoMo verstauen, Hunde rein, 2 Tanks Wasser und 2 Tanks Diesel füllen …. und schon ist es fast Mittag, also zuerst der Hundespaziergang, dann kann’s wirklich los gehen. Luso platziert sich sofort wieder zwischen Fahrer- und Beifahrersitz und Oxi verzieht sich unter den Tisch. Nils jongliert uns durch die Baustellen und die Autobahn-Verzweigungen nach Luzern, ins Sarneraatal nach Giswil/OW, vorbei am Naturstausee Lungerersee und über den 1008 m hohen Brünigpass, der uns von der Innerschweiz ins Berner Oberland und an den nächsten See, den Brienzersee führt. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Freilichtmuseum Ballenberg, das 1978 auf einem 66 ha grossen Gelände mit Feldern, Wald mit Felsblöcken und hohen Bergen rundum, seine Tore öffnete. Es werden dort mittlerweile über 100 historische Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, einheimische Bauernhoftiere und ursprüngliche Gärten mit historischen Nutzpflanzen gezeigt. Das zieht jährlich eine Viertelmillion Besucher aus aller Welt an, die insbesondere die Vorführungen von traditionellem Handwerk und Brauchtum wie Holzschnitzen, Hutmachen, Korbflechten, Schindeln, Spinnen, Weben etc. schätzen, mit welchen sie Einblicke ins frühere Leben erhalten. Wir waren vor Jahren schon mal da; heute erreichen wir den Parkplatz erst am späten Nachmittag, bleiben dort und machen unseren Abendspaziergang bei beginnendem Regen durch das schöne Gelände. Wir haben den Wald, den Hügel und die schönen Häuser (von aussen), die mit Blumen beschmückt zum Bewohnen einladen, fast für uns alleine, weil die Gebäude und Vorführungen um 17 Uhr schlossen resp. endeten. Tags kletterte das Thermometer nochmals gegen 25°, in der Nacht aber kommt der angekündigte Regen, der uns monoton in den Schlaf begleitet und unser WoMo tüchtig runterwäscht.