Am Dienstag nach Pfingsten, wenn die arbeitende Bevölkerung wieder ‘in den Stall’ muss, laden wir unser WoMo und fahren am späten Vormittag los. Die Sonne scheint, auf der Autobahn herrscht nur mässiger Verkehr und so kommen wir zügig vorwärts. Wir fahren auf der A1 durch bis zur Raststätte Deitingen, die Hunde angeleint und raus, hinter’s Rastplatz-Gitter, über’s Brückchen (dort haben wir vor Jahren bei einem winterlichen Halt Otter im Bach gesehen) und dem grünlich schimmernden Wasser der Aare entlang. Der Wanderweg ist schmal und schattig und bietet immer wieder kurze, mehr oder weniger steile Einstiege ins kühle Nass. Oxi und Luso haben viel zu tun, den Duftmarken der früher vorbeispazierten Vierbeinern nachschnüffeln und gleichzeitig das Ufer im Auge behalten, ob dort Enten lauern. Schon bald geht ein Abzweiger links auf eine kleine Anhöhe, dort führt der Weg vorbei an beackerten Feldern und zum 3-fach Zaun des Gefängnisses, durch den man die Gemüse-Beete der Insassen erkennen kann. Da gerade Mittagspause ist, ist aber kein ‘grüner Daumen’ am Werkeln. Weiter geht’s zum Waldrand, dann wieder runter an den Fluss und diesem entlang zurück zum Ausgangsort. Nach einer kurzen Stärkung hat uns die Strasse wieder und via Bern-Yverdon les Bains erreichen wir Lausanne. Der angepeilte Stellplatz am Lac Léman ist heute von Chilbi-Ständen und -Fahrzeugen belegt. Egal, Nils kennt dank seiner früheren Tätigkeit weitere Möglichkeiten und so stellen wir um 15.20 Uhr unseren ‘Zug’ in St.Sulpice mit Blick über einen Kartoffelacker, auf Fussballplatz und Genfersee ab, unweit des Ufer-Wanderwegs. Die Wolkentürme sind mittlerweile angewachsen und eine Stunde später hören wir erstes Donnergrollen. Die beiden pelzigen Helden verschwinden unter dem Tisch. Es nützt nichts, da der Regen nicht nachlässt ist jetzt Gassi-Gehen angesagt. Nils erbarmt sich meiner, schlüpft in Regenjacke, -hose und -stiefel, die Hunde sind nur mit dem Fell bekleidet und raus die drei. Pflotschnass und gerne kommen sie später zurück ins warme, trockene MAN-Mobil, wo schon das Nachtessen wartet. Es stellt sich heraus, dass warten nichts genützt hätte, zwar hat das Donnern und Blitzen später aufgehört, aber der rhythmische Regen hat uns dann noch bis ins Bett getrommelt.