Bewölkter Himmel bei 15°C am heutigen Freitag morgen dem 11.8.2017; wie wir im Radio hören, ist das Wetter z.Zt. in der Schweiz ganz ähnlich. Nach dem üblichen Morgenprozedere, das bei uns gut und gerne 2 ½ Stunden dauert, gibt’s etwas Büroarbeit, dann mache ich mich mit dem Red Max alleine auf den Weg nach Trondheim. Nils und die Hunde wollen einen Entspannungsnachmittag einlegen. Navi sei Dank finde ich problemlos auf den Aussichtspunkt und mache mir als erstes ein Bild von der Stadt, die schon seit den Wikingern anno 997 bevölkert wird. Der Ausblick ist etwas trübe aber ich sehe doch die von mir angesteuerten Ziele zuerst mal von oben. Vom Hügel runter, eine Rundfahrt am Hafen vorbei durch die Innenstadt über die Brücke in Richtung Festung Kristiansten, deren Ruinen auf dem gegenüberliegenden Hügel thronen. Vorher entdecke ich am Strassenrand ein verlockendes Parkplatz-Angebot ganz nahe bei Bakklandet, einem älteren Stadtteil mit farbigen Holzhäusern, durchzogen mit Kopfsteinpflaster und belebt von kleinen Läden. Hierhin hat’s die Touristen gezogen, denn auf der Flussseite des Nidelva sieht man die schönen, fotogenen Speicherhäuser auf ihren Pfählen im Wasser und im Hintergrund schon die alte Stadtbrücke, genannt «Tor zum Glück», die rüber zum Nidarosdom, dem anderen Kennzeichen der Stadt führt. Der Dom aus dem 12. Jahrhundert ist ein ebenfalls vielbegehrtes Fotomotiv, denn die grosse Westfassade ist mit drei Reihen von Statuen mit biblischen Motiven geschmückt. Heute ist speziell viel los hier, viele junge Uniformierte, die meisten mit Musikinstrumenten sind dabei, sich warmzuturnen und stehen dann auf Befehl einer jungen Militaristin stramm. Es dauert mir dann aber zu lange, um zuzusehen, was jetzt passiert; ich entdecke aber entlang der Strasse, ganz in weiss unter einem Regenschirm und eingehakt bei einem Anzugträger ein Bräutlein. Ob der ganze Aufwand wohl für sie ist ? Hier im Dom gaben sich Kronprinz Haakon und Mette-Marit seinerzeit das Ja-Wort. Vielleicht erfahre ich es nie, denn nochmals durch das Glücks-Tor und das malerische Bakklandet strollend, kehre ich zum Auto zurück und verlasse die Provinzhauptstadt von Sör-Tröndelag. Oxi und Luso begrüssen mich begeisternd, wohl wissend, dass immer, wenn sie nach kürzerer oder längerer Abwesenheit zurückkommt, gibt’s ein Leckerli. Nach Kaffee, Kuchen, einer Erzähl-Viertelstunde und einem power-snap, machen wir den Abendspaziergang durch den Ort Vikhammer, dann gibt’s Nachtessen und unter den leisen Regentropfen aufs WoMo-Dach ruft die selbst-‘verschuldete’ Pflicht des täglichen tuulikki-Berichts.