Bei regnerischem Wetter um die 17°C fahren wir weiter südlich, der Metropole Trondheim zu. Die Inland-Gegend, die wir durchqueren, könnte auch in der Schweiz liegen, nur der Häuser-Stil ist anders, die Kühe sind kleiner und mehr Kanus werden auf den Autodächern transportiert. Es hat Schafe auf der Weide, sogar 3 Sauen und Pferde erspähen wir zwischen langsam gelb werdenden Weizenfeldern, abgemähten Wiesen und Kartoffeläckern. Da die 3.-grösste Stadt Norwegens nichts für Wohnmobile sein soll, sprich Park- oder Stellplätze absolute Mangelware sind, bleiben wir kurz nach Mittag etwa 14 km vor Trondheim in einem Camping am Fjord. Hier laden wir den u.a. extra für solche Gelegenheiten mitgezogenen Red Max ab und erobern damit das Zentrum. Zusammen mit den Hunden spazieren wir zu den malerischen Speicherhäusern, die heute für Büro- oder Wohnzwecke umgebaut sind; auch nicht schlecht, wenn der Hafen mit dem eigenen Boot grad vor der Haustüre liegt und das mitten in der Stadt. Beim Schlendern durch die autofreie Innenstadt treffen wir seit langem wieder Mal auf Burger King und McDonalds – welche wir aber zugunsten einer traditionellen Brotbäckerei mit knusprigem Angebot links liegen lassen -. Natürlich gibt es auch die bekannten Kleider-Läden von H&M und Co., zahlreiche Cafés und Restaurants sowie auffallend viele Coiffeur-Salons aber auf der Strasse sehen wir keine einzige Frisur, die eben kreiert worden sein könnte. Nicht verkneifen kann Uschi es, von der Treppe der königlichen Sommer-Residenz den ‘Untertanen’ zuzuwinken. Dieser im 18. Jh erbaute ‘Stiftsgarden’ inmitten der Altstadt ist mit seinen 140 Zimmern auf 4000 m2 das grösste Holzpalais Nordeuropas. Den Nidaros-Dom und die Festung Kristiansen sowie das Lerkendal-Stadion haben wir uns dagegen nur im Vorbeifahren angesehen, ebenso wie den offiziellen WoMo-Stellplatz, der zwischen Wohnblöcken und der Sportarena steht, wo sicherlich 30 Wohnmobile eng nebeneinandergepfercht stehen; definitiv nichts für uns Individualisten, die Städten und Menschenansammlungen kaum etwas abgewinnen können. Apropos abgewinnen, heute gibt’s bei uns des Enkels Lieblingsessen nach Grossmutter-Rezept: Saucen-Kartoffeln mit Würstli und einem knackigen Salat.

Das Rezept der Grossmutter lautet:

Zutaten: 800 g Kartoffeln, 3 EL Butter, 3 EL Mehl, 1 l Bouillon, 2 Lorbeerblätter + 2 Nelken, Muskatnuss, 2-3 EL Essig, 1 dl saure Sahne, Peterli.

Das Mehl in der Butter hellbraun rösten, Pfanne vom Feuer nehmen, mit der Fleischbrühe aufgiessen und alles schön glatt rühren. Wieder aufkochen lassen Lorbeerblätter, Nelken und geschälte, gescheibelte Kartoffeln beifügen. Auf kleinem Feuer weichkochen. Essig + Rahm dazugeben, nochmals nur kurz aufkochen lassen, Lorbeeren + Nelken entfernen, mit Muskat abschmecken, Peterli darübersteuen.