Oxi wird heute 8-jährig und dies endlich mal ohne vor, während oder nach dem Geburtstag vor den Nationalfeiertags-Raketen sich verkriechen zu müssen. Ganz ruhig und zufrieden haben wir heute nacht geschlafen und uns von den Regentropfen auf dem Dach einlullen lassen. Beim letzten Morgenspaziergang in Finnland schien schon wieder die Sonne und es gab viel zu beschnüffeln: nach dem Motto wer ist denn schon alles hier vorbeigekommen. Danach haben wir Oxi hochleben lassen und wieder ins Auto gehievt. Vom gestrigen Gemüsecurry habe ich den Gemüsesud mit kleingeschnittenen Rüebli aufgehoben, also gab es für die beiden Vierbeiner ein gesundes und schmackhaftes Spezial-Geburtstagsfrühstück, sogar mit Yarrah-Bio-Nassfutter vermischt. Danach hiess es Kerze auspusten und Päckli öffnen; da es ein gut riechendes gewesen ist, ist das sehr schnell geschehen. Unsere Ex-Strassenhunde haben leider nie gelernt, mit Spielzeug umzugehen, sie mussten wohl schon früh den Ernst des Lebens erlernen, darum bringt es nichts, ihnen Bälle o.ä. zu schenken. Am meisten Freude haben sie an Kontakt, Streicheleinheiten, Bürsten-Massagen und Spaziergängen sowie natürlich immer wieder ‘Gutelis’. Onkel John hat auch an Oxi’s Geburtstag gedacht und ihr einen wunderschönen virtuellen Geburtstagskuchen und gute Wünsche von allen Lebewesen in seinem Haushalt gesandt! Um 10:40 Uhr verlassen wir bei 21°C unseren Platz am Park/am Wasser und sind nur 400 m später eine Stunde früher dran und jetzt in Schweden. Wir fahren dem oberen Teil des Bottnischen Meerbusens entlang, machen kurz nach Lulea, bei der Skistation Mattsunds zuerst etwas für unseren Kreislauf, indem wir die Skipiste steil bergan und dann die Rodelspur wieder runter steigen. Danach gibt’s für Oxi den Rest ihres Geburtstagspakets, dessen fressbaren Teil sie verschlang, ohne Luso davon was abzugeben; aber natürlich kam er auch nicht zu kurz und kriegte von uns etwas zugeschoben. Nachdem wir in Pitea endlich unseren LPG-Gastank füllen konnten (in ganz Finnland besteht keine Möglichkeit dazu, obwohl dort auch viele Wohnmobile unterwegs sind, die sich offensichtlich mit Gas-Flaschen begnügen müssen), zweigen wir ab, verlassen das Meer und fahren nochmals weiter nordwärts. Windräder und nachwachsender Tannen- und Birkenwald weichen schnell der uns bekannten und so beliebten typischen Lappland-Gegend mit relativ schmaler Strasse durch links und rechts mit Nadelholz bewachsene Region, darin bekommen wir sogar wieder einige Rentiere zu Gesicht. Bald schon erreichen wir Arvidsjaur, mit seinem reichlich angeflogenen kleinen Flugfeld, denn hier in der Einöde befindet sich eine von Europas grössten Autoteststecken, die vor allem im Winter genutzt wird. Wir stellen um 16:00 den Motor an einem Parkplatz am Seeufer ab, der präzise dann einen unvergleichlich schönen Blick auf den dunklen See und den Regen verkündenden schwarzen Himmel im Licht der Sonne bietet. Zur Feier des Tages (Oxi Geburtstag, wir kurz in Schweden, neue Pneus und voller Gastank) haben wir uns in einem Alko-Laden (nur dort sind in Finnland stärkere Getränke als Bier zu kriegen), noch einen Rosé Mateus besorgt, den wir auf unserer Portugal-Reise schätzen gelernt hatten. Mit einem Glas kühlen Rosé und Chips stossen wir also auf Oxi’s Gesundheit und Glück an, denn nun wird ja nicht mehr gefahren. Nach kurzer Rast und nachdem sich die drohenden Wolken verzogen haben, brechen wir zu Fuss auf zur «Kilverstone» Teststrecken-Besichtigung. Es ist eine enttäuschende, högrige Dreckpiste, die jetzt im Sommer von Off-road-Motorrädern benutzt wird.