Nach gemütlichem Morgenritual fahren wir zur nahen Garage, wo unsere Bestellung tatsächlich schon angekommen ist und sogleich die neuen Vorderpneus montiert werden. Es hat alles reibungslos geklappt und nach genau 53’000 km ist unser WoMo also neu bereift. Wir sind ja wieder in Finnisch Lappland und entsprechend sieht man auch wieder viele Föhren und die Hinweisschilder ‘8ung Rentiere’, es zeigt sich heute aber keines. In Kemi verbinden wir den Mittagsspaziergang am Kemijoki-Fluss mit dem Besuch beim Denkmal für die Flösserei. Einerseits sehen wir hier am Flussufer ein grosses Geschäftsgelände, andererseits ein hübsches Privathaus, die beide offenbar dem Verfall preisgegeben wurden, jedenfalls rankt schon überall Wildwuchs. So schade und an dieser Lage für uns unbegreiflich wie so etwas zugelassen wird, aber wer weiss schon, welche Schicksale dahinterstecken. Ein letztes Mal vor der Grenze kaufen wir im K-Supermarkt ein; wie überall im Lande stehen hier beim Ein- resp. Ausgang Maschinen, um das mit Depot versehene PET der Wiederverwertung zuzuführen, man kriegt einen Bon ausgedruckt, der an der Kasse dann vom Total in Abzug gebracht wird, andererseits fördert man hier die Spielfreude der Finnen, es stehen nämlich etliche Spielautomaten direkt nach der Kasse, sozusagen wenn man das Portemonnaie noch offen hat! Oftmals stehen die gleichen Leute, jung und alt da, die man beim Reingehen schon gesehen hat. Um 16:30 kommen wir in Tornio an, der Grenzstadt am Tornionjoki Fluss. Gegenüber befindet sich die schwedische Stadt Haparanda., die Staatsgrenze ist nicht wahrnehmbar. Die beiden sind quasi zusammengebaut und mit den gegebenen Unterschieden (Währung und Zeitverschiebung) haben sich die beiden arrangiert: Haparanda ist die einzige Schwedische Stadt, in der mit € bezahlt werden kann und der Golfplatz an der Flussmündung in die Ostsee befindet sich auf dem Territorium beider Länder. Da zwischen Finnland und Schweden eine Stunde Zeitunterschied herrscht, sind die Bälle im ungünstigsten Fall über eine Stunde unterwegs…sie können aber auch schon im Loch sein, bevor sie überhaupt abgeschlagen wurden … Wir bleiben also heute quasi auf den letzten Finnland-Metern, auf einer Halbinsel und weil’s gestern so gefallen hat, setzen wir uns auf den Rasen am Ufer und schauen ins Wasser während uns die Sonne den Rücken wärmt. Entlang dem Fluss kann man vieles entdecken, eine Badeanstalt im Fluss, Renntöff auf dem Wasser, die sehr geschickt agieren, ein Hausboot, ein Wasserflugzeug, einen Glacé-Wagen und viele Leute drum herum, Spaziergänge, wieder viele mit Hund, tolle Autos, unvermeidlich auch Fischer. Auf jeden Fall hat man viel eher das Gefühl, in südlichen Gefilden zu sein, als in Lappland; aber hier sind wir und die Leute machen ganz offensichtlich das Beste aus dem was sie haben.