Am Sonntagmorgen erwachen wir bei wolkenlos blauem Himmel und Sonne erst gegen 8 Uhr Ortszeit. Der Spaziergang führt uns zum Oulujoki, vorbei an schönen Häusern auf grossen, gepflegten Arealen direkt am Fluss gelegen. Man hat hier einfach mehr Platz, mehr Luft zum Leben und diese Weite spürt man als Entspanntheit. Wovon die Leute leben, woher das Geld für die schönen grossen Häuser und die neueren Autos, das Boot an der Anlagestelle und die Restaurantbesuche etc. kommt, haben wir noch nicht herausgefunden, denn Leute an der Arbeit haben wir in diesen Wochen eigentlich keine gesehen! Wir fahren dann über die Brücke, von wo ein grosser, vielgleisiger Bahnhof sichtbar wird (früher mussten die Loks auf der Strecke Helsinki-Rovaniemi hier gewechselt werden, da es im Norden keine Oberleitungen für Elektroloks gab) und die paar Kilometer nach Oulu rein; dieser Stadt-Name stammt aus dem Samischen und bedeutet Hochwasser. Der Teer, welcher im 19. Jh. von hier exportiert wurde, machte die Stadt damals reich, weil er wichtig war für die Seefahrt. Man stopfte nämlich teergetränkte Schnüre in die Ritze zwischen den Holzplanken, um den Rumpf abzudichten; auch Dächer wurden so behandelt. Sonne und Meeresbrise begleitet uns auf dem Mittagsspaziergang entlang dem Ufer zum Frachthafen. Hier hat es der Küste entlang Felsbrocken und einen Grüngürtel und für einmal weder Ameisen noch Mücken. Daher sitzen wir am Nachmittag gemütlich draussen, Oxi und Luso geniessen das Zuschauen, wenn Leute kommen und gehen, das die Nase in die Luft halten (es riecht gar nicht nach Meer und Fisch) und das Nichtstun wie wir auch.