Am Morgen folgen wir dem Uferweg in die andere Richtung, vorbei an Spital und Gefängnis bis zum Hafen von Vaasa. Es hat deutlich weniger Leute – die mussten wohl zur Arbeit – und so können wir uns die am Wegesrand aufgestelltem tierischen Holzfiguren in aller Ruhe anschauen. Unser nächstes Ziel ist keine 50 km entfernt: die Schärenwelt des Kvarken (world heritage site). Über die längste Hängebrücke des Landes und einen Damm mit prächtigen Ausblicken kommen wir auf eine Inselgruppe. An der äusseren Ecke liegt der gut besuchte Bootshafen von Svediehamn, daneben ein Aussichtsturm. Nach 116 Stufen Aufstieg präsentiert sich uns dieser Archipel in seiner ganzen Schönheit: waschbrettartige Möränenkämme sind bei der Landerhebung nach der Eiszeit zurückgeblieben und bieten von oben gesehen ein Mosaik an Landzungen und Wasser. Im Kvarken ist das Meer seicht und entsprechend viele Vögel versammeln sich (u.a. auch der Seeadler) und Fische laichen hier (z.B. Barsche, Hechte). In dieser einzigartigen Umgebung soll es 16 endemische Pflanzenarten geben (die nur hier vorkommen). Schweden ist nur 60 km entfernt und da die Landerhebung weiter andauert (ca. 8 mm/Jahr) wird sich in 2500 Jahren vermutlich eine Landbrücke zum Nachbarland gebildet haben…so lange können wir nicht warten, aber uns gefällt es hier und wir bleiben zumindest 1 Tag und 1 Nacht. Die Sonne scheint und im Hafencafé gibt’s den nachmittäglichen Kaffee mit Kuchen; für den Abend lockt man uns schon jetzt mit einem Glas Wein.
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