Am Vormittag schlendern wir nochmals über das Kopfsteinpflaster durch das nun ‘erwachte’ Rauma’. Es ist definitiv mehr Betrieb an diesem Montag morgen. Marktstände mit Gemüse, Früchten und Kleidern sind aufgebaut und die Läden in den Holzhäusern haben einen Teil ihrer Ware nach draussen gestellt. Einige Einwohner (Männlein wie Weiblein) sind mehrheitlich mit dem Velo angereist, haben sich auf der Parkwiese gegenüber dem Friedhof versammelt, ihre Matten ausgelegt und machen Yoga-Übungen nach Ansage eines ‘Vorturners’. Dann folgen wir der E08 nordwärts über Pori bis Lamppi. Der vermeintliche Küstenstrassen-Abstecher führt uns zwar nahe am Bottnischen Meerbusen entlang, aber das Wasser können wir durch die Bäume hindurch nur an wenigen Stellen sehen. Also geht’s Hörbuch hörend weiter auf der E08, durch flache, bäuerlich geprägte Landschaft in Richtung Vaasa/Vasa/Wasa. Anfänglich bei sonnigem, dann zunehmend bedecktem Himmel und knapp 20°C. Diese heutige Region Westfinnland gehörte lange zur schwedischen Krone und Wasa war der Name des schwedischen Königshauses im 16. Jahrhundert, deshalb ein weit verbreiteter Name…auch die Knäckebrothersteller hiessen so. Heute ist Wasa ein Markenname und gehört zur italienischen Barilla-Gruppe mit Hauptsitz in Parma/I. Über eine schmale Strasse durch eine wahre Landschaftsidylle geprägt von alten, gepflegten, roten, meist bäuerlichen Gebäuden erreichen wir das Skigebiet gegenüber der Stadt Wasa und lassen uns beim Wanderparkplatz Öjberget nieder. Obwohl etwas abgelegen, hat es doch auffallend viele Besucher hier, die einen gehen mit Walking-Stöcken los, andere steigen sportlich den Hang hinauf und wieder andere lassen ihre Hunde hier laufen. Auf dem Abendspaziergang entlang der nicht nach CH-Standard ausgeschilderten Wanderwegen im schönen Wald mit grossen von Flechten bedeckten Felsen, verfolgen uns die Mücken. Die hatten wir schon fast vergessen, war davon doch die letzten Tage nichts zu bemerken.
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