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Schneefall, Sonne, Regen und Wind begleiten uns auf dem Morgenspaziergang in Gratangen. Unser MAN schnauft kräftig die folgenden Anhöhen hinauf. Wir befinden uns in einer weissverschneiten, kargen und felsigen Gegend mit ‘verknorrten’ Birken und das auf nur gerade 430 müM. Von hier können wir den schwitzenden Daheimgebliebenen kühle Bilder schicken . Die Strasse hingegen ist schneefrei und über weite Strecken trocken. Auch heute wieder staunen wir ob dem schnellen Wetterwechsel: Schnee, Regen, schon ziemlich wärmende Sonne und vice-versa. Im Tal unten, das sich mit Sonnenlicht auf den noch gelben Gräsern in warmen Orangetönen präsentiert, sind ab und zu ein paar Häuser zu sehen. Eine schöne, einsame aber auch abwechslungsreiche Fahrtstrecke, wir sind begeistert und können uns kaum sattsehen. Dem langen Balsfjorden entlang nähern wir uns – nun wieder begleitet von Tannen – mit immer wieder herrlichen Aussicht auf den Fjord und die umliegenden Berge Tromso, der grössten Stadt Nordnorwegens. 1944 versenkten englische Bomber vor Tromsö das grösste deutsche Kriegsschiff, die Tirpitz. Davon zeugt heute noch ein Denkmal mit einer kleinen Stahlplatte aus dem Rumpf des versenkten Schiffes. Eine imposante, 38 m hohe und 1036 m lange Bogenbrücke führt ins Zentrum. Wir aber bleiben noch auf der anderen Seite und stellen unser Gefährt im Jachthafen ab. Sonnenschein und kalter Wind begleitet uns als wir zu Fuss die Gegend erkunden und zur Eismeerkathedrale, einem eisschollenartigen Bau aus Alu und Beton spazieren. Die durchschnittlichen Juli-Temperaturen hier ca. 400 km nördlich des Polarkreises sollen sich nur gerade auf 12,4°C belaufen. Vom 27. November bis 15. Januar herrscht rund um die Uhr Dunkelheit; jetzt aber ist die Zeit der Mitternachtssonne und downtown ist es in der 72’000 EW Stadt mit den vielen Studenten und Besuchern, denn hier legen im stets eisfreien Hafen (dank Golfstrom) auch die Hurtigruten-Schiffe an, sehr lebendig. Den vielen Kneipen, Restaurants und einer aktiven Kulturszene verdankt Tromso auch den Beinamen ‘Paris des Nordens’.