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Während 60 traumhaft schönen Kilometern auf z.T. durch die schweren Trucks schon arg ausgefahrener Strasse folgen wir dem langgezogenen, noch weitgehend eisbedeckten Torneträsk-See mit grandioser Bergpanorama-Kulisse. Ab und zu erblicken wir einsame schwarze Punkte auf dem See: Eisfischer und sogar ein Schneehase huscht davon! Die Wanderung im Abisko Nationalpark lassen wir wegen Schneefall und eingeschränkter Sicht links liegen. Tief verschneit und windig ist es an der «Riksgränsen», wo wir die Hundepässe mit der Bandwurmimpf-Bestätigung vorzeigen und schon sind wir in Norwegen. Kurz ein paar Eckdaten dazu: konstitutionelle Monarchie (König Harald V), Staatsgebiet von 385’000 km2, langgestreckt über 1750 km Luftlinie und nur gerade 6,5 km breit an der schmalsten Stelle bei Narvik. Nebst 150’000 Inseln hat es allein 22’000 km Festland-Küste. Die meisten der 5,1 Mio. Einwohner, die fast 100 % ihrer Energie durch Wasserkraft generieren, leben in den grossen Städten an der Nordsee-Küste. Dank der «Warmwasserheizung» Golfstrom finden sich grosse Städte wie Tromso und Hammerfest auch weit nördlich des Polarkreises. Norwegen gilt als reiches Land dank enormen Erdöl- und Erdgas-Vorkommen und sticht mit einem sehr fortschrittlichen Gesundheits- und Bildungswesen heraus. Hier zahlt man noch mit Kronen; Norwegen ist nicht in der EU. Wir passieren Hochebenen, die mit Geröll übersät sind, niedrige Vegetation lugt aus dem Schnee hervor und ab und zu glitzert Sumpf- und See-Wasser im Sonnenschein; ja das Wetter wechselt im Viertelstundentakt. Von oben blicken wir bald auf die elegante, sich noch im Bau befindliche Brücke und den grossen Erzverlade-Hafen von Narvik runter. Täglich sollen hier 13 Güterzüge von bis 400 m Länge Erz aus der Region Kiruna anliefern! HWir füllen unsere Vorräte an Diesel, Gas, Wasser und Lebensmitteln auf und parken dann vor der Seilbahn-Station. Ab dort bietet sich uns Spaziergängern ein herrlicher Blick hinunter auf den Hafen, die Stadt und das gegenüberliegende Ufer. Zwischen dem 28. Mai und dem 15.Juli endet hier der Tag nicht, dank der sogenannten Mitternachtssonne ist es rund um die Uhr taghell. Nach Narvik geht die E6 steil bergauf und Felsen zeigen sich links und rechts der ebenfalls vom Verkehr und der Kälte ziemlich mitgenommenen Strasse. Den Abstecher auf die Lofoten haben wir letzten Herbst inkl. Nordlicht genossen, daher geht’s jetzt weiter nordwärts resp. zuerst links runter zum 23 km langen Gratangenfjord. Vor dem Bootsmuseum mit grossem, schönem, ruhigem Übernachtungsplatz stellen wir unseren MAN schon um 15.30 Uhr ans Ufer und gedenken unserer lieben Milla. Dies war der nördlichste Punkt, an den sie uns begleitet hat und wo wir gemeinsam in der Herbstsonne im Gras die Aussicht genossen haben (3.9.16; nur 9 Tage später ist sie leider gestorben). Dort hatten wir letztes Jahr auch zufällig Dagmund kennengelernt, einen norwegischen pensionierten Deutsch-Lehrer, mit dem wir heute noch korrespondieren sowie den Sohn einer Familie, die früher in Schaffhausen lebte. Heute hat es auf den Hügeln rundum noch Schnee und die Temperatur liegt im einstelligen Bereich. Oxi und Luso verschlafen den Rest des Nachmittags und sind dann voller Energie und Entdeckerfreude auf den heutigen Abendspaziergang, bei dem wir den Vögeln unser trockenes Brot kredenzen.